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Boris Lurie

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Hans Brockhage

Retrospektive

8. 12. 2015 - 14. 02. 2016 | Neue Sächsische Galerie, Chemnitz

Im Lebenswerk des Schwarzenberger Künstlers Hans Brockhage (1925 – 2009) verbinden sich auf einzigartige Weise die Traditionen der Holzbearbeitung im Erzgebirge mit den gestalterischen Prinzipien der klassischen Moderne und zeitgenössischer Bildhauerkunst.
Die Retrospektive möchte seinen unverwechselbaren „Umgang mit Holz“ (so der Titel einer 2004 erschienenen Monografie) anhand ausgewählter Beispiele aus über fünf Schaffensjahrzehnten nachzeichnen und basiert auf dem vor zwei Jahren von der Neuen Sächsischen Galerie erarbeiteten Werkverzeichnis. Ein großer Teil der Exponate stammt aus dem Nachlass des Künstlers, ergänzt um zahlreiche selten oder noch nie gezeigte Werke aus Privatbesitz.

Über fünf Jahrzehnte hat sich Hans Brockhage mit dem Werkstoff Holz in unterschiedlichster Weise auseinandergesetzt. Dabei war das Holz nicht nur das Ausgangsmaterial sondern Inspirationsquelle und Thema zugleich: „Ein Stück Holz, das ist vor allem eine Idee, die einen erfasst.“ (Hans Brockhage) Bereits in den frühen Kerbschnitten – Holztafeln mit tiefgehenden, geradlinigen Schnitten und orthogonalen Mustern – die seit Ende der 1950er Jahre entstanden, lag das Offenlegen der organischen Strukturen und der Schönheit des gewachsenen Holzes im Fokus seines Interesses.

Ab Mitte der 1960er Jahre begann Brockhages vielfältige Arbeit im Bereich der architekturbezogenen Kunst. Erste größere Projekte wurden im Zusammenhang der künstlerischen Komplexgestaltung für das Fichtelberghaus in Oberwiesenthal realisiert. Später folgten zahlreiche Innenraumgestaltungen in Form von Raumteilern oder Wandverkleidungen in Geschäften und Restaurants, Hotels und Ferienheimen, in Verwaltungsgebäuden, Krankenhäusern oder Schwimmhallen. Die Ausstellung dokumentiert diesen wichtigen Schaffensbereich anhand ausgewählter Fotobeispiele, Modelle und einzelner Wandsegmente.

Im Mittelpunkt der Retrospektive stehen seine freien Skulpturen, die etwa ab Ende der 1970er Jahre entstanden. Mittels gekeilter und aufgespaltener Baumstämmen holte Hans Brockhage die innere Struktur, das Gewachsene des Holzes ans Licht. Bald darauf setzte er mit der Kettensäge herbe Schnitte dagegen. Sein Weg führte ihn weiter zu expressiven und figürlich anmutenden Skulpturen von großer Monumentalität und Ausstrahlung, die in ihrer abstrakten Zeichenhaftigkeit als Gleichnisse des Lebens gesehen werden können. Hans Brockhage verstand sein Werk immer als einen Dialog zwischen der schöpferischen Kraft der Natur und den gestalterischen Möglichkeiten des Menschen. Bis in seine letzten Lebensjahre hinein schuf er zahlreiche Figurengruppen und thematische Folgen, die ihn weit über Sachsen hinaus bekannt machten.

Biografie:
1925 in Schwarzenberg geboren I 1945 - 47 Lehre als Drechsler und Holzbildhauer I 1947 - 52 Studium an der Hochschule für Werkkunst und an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden bei Mart Stam und Theodor A. Winde I 1952 - 55 Arbeit am Institut für angewandte Kunst Berlin I seit 1955 freischaffend in Schwarzenberg I 1957 Auszeichnung „spiel gut“, Ulm I 1960 Auszeichnung der Triennale Mailand für seinen sogenannten „Schaukelwagen“ I 1967 - 77 Dozent an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Mitbegründer der „Galerie oben“ in Karl-Marx-Stadt I 1976 Kunstpreis der DDR und des FDGB I 1977 - 89 Professor an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle und an der Fachschule für Angewandte Kunst Schneeberg, Leitung der Fachklasse Holzgestaltung I 1982 Beginn der Arbeit an figuralen, vollplastischen Holzskulpturen in Überlebensgröße I 1983 Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur I 1985 - 90 Zusammenarbeit mit Gregor-Torsten Kozik (Skulpturen und Holzschnitte) I 1989 - 91 Arbeit an den Skulpturen für eine mehrjährige Ausstellung im Barockgarten Kloster Kamp/ Nordrhein-Westfalen I Vertretung seiner Werke in mehreren öffentlichen Sammlungen, als Kunst am Bau und in Privatbesitz I ab 2000 Verfassung mehrerer Bücher, u.a. über die Bauhäuslerin Marianne Brandt, die Schnitzkunst im Erzgebirge und sein eigenes Schaffen I 2009 Übernahme der Schirmherrschaft für den 3. Schwarzenberger Kunstpreis art-figura I 2009 in Schwarzenberg gestorben I 2015/16 „Hans Brockhage - Lange Schatten“, Ausstellung im Deutschen Bundestag, Elisabeth-Lüders-Haus, Berlin

Veröffentlichungen/ Literatur:
Hans Brockhage: Das große Weiß, Hg. Neue Sächsische Galerie, Chemnitz 1996
Hans Brockhage: sculpturen 1985 - 1990, Hg. Galerie Beethovenstraße, Verschiedene Textbeiträge, Düsseldorf 1990
Hans Brockhage und Reinhold Lindner: Marianne Brandt. 'Hab ich je an Kunst gedacht'. Chemnitzer Verlag, 2001
Hans Brockhage: Umgang mit Holz, 2004
Hans Brockhage: Schnitzkunst aus dem Glatzer Bergland, Adler- und Altvatergebirge, Schwarzenberg, Eigenverlag, 2005
Hans Brockhage: Signatur 2008. Schwarzenberg: Eigenverlag
Hans Brockhage: Paradies ist Sehnsucht, Mironde-Verlag, 2008

Begleitprogramm
Sonntag, 3. Januar 11 Uhr
Öffentliche Führung
mit dem Kurator Alexander Stoll, Kustos Neue Sächsische Galerie

Sonntag, 24. Januar 15 Uhr
Kunsthüttenfest: Erinnerungen an Hans Brockhage
Galeriegespräch

Sonntag, 31. Januar 14 Uhr
Kunst in Familie: Glatt – rau, gesägt – gespalten
Familiennachmittag

Museumspädagogische Angebote
Holz hat viele „Gesichter“
Vor- und Grundschule

Figuren im Raum
Klassenstufe 10 bis 12

Öffentliche Führung dienstags 17 Uhr
weitere Führungen und museumspädagogische Angebote auf Anfrage

geöffnet: täglich außer mittwochs 11 bis 17 Uhr, dienstags bis 19 Uhr, am 24.12., 25.12., 31.12.2015 und am 1.1.2016 geschlossen
Eintritt: 3 Euro (bis 18 Jahre frei)

Gefördert vom Kulturbüro der Stadt Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V.


Neue Sächsische Galerie
Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V.
Moritzstraße 20
09111 Chemnitz
nsg-chemnitz.de

Presse





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