Auf fast allen Kontinenten waren die Arbeiten des in Australien geborenen Künstlers bereits zu sehen. Er war an der 55. Biennale von Venedig und der documenta IX beteiligt. Das Kunstmuseum Magdeburg zeigt die seit 20 Jahren erste umfassende Werkschau des Malers Lawrence Carroll in Deutschland.
Entstanden ist eine vom Künstler selbst konzipierte installative Ausstellung. Dadurch ergeben sich vielschichtige und nuancenreiche Beziehungen der Werke zueinander. In Verbindung mit der Architektur des Museums entsteht so eine ästhetisch außergewöhnlich facettenreiche und faszinierende Kombination.
Gezeigt werden rund 50 Arbeiten aus den vergangenen 30 Jahren.
Wenige Künstler und noch weniger Maler agieren aus der Beobachtung des Unscheinbaren, wie der Maler Lawrence Carroll. Seine Kunst entsteht aus einer Folge von hoch sensitiven Abläufen, in denen die eigene Wahrnehmung, die gestaltende Hand, das ausgewählte Material und der Ort der Präsentation im Einklang sich ästhetisch binden. In diesem Prozess geht die persönliche Spurensuche in das Auslegen eigener Spuren über, die als Kondensat seiner Gedanken und formenden Handlungen zu verstehen sind.
Lawrence Carroll überlässt anderen Künstlern die lauten Töne oder die schnelle Prägnanz und setzt seine Bestimmtheit der Stille dagegen. In dieser Atmosphäre der leisen Töne offenbart sich ein vielseitig temperiertes, durchaus auch verspieltes und waghalsiges Schaffen.
Vieles in seiner Malerei äußert sich seit Jahren verwandt, im Hinblick auf die Farben, die Motive, die Bildereignisse, die weniger ein Äußeres beschreiben, als ein Inneres umkreisen, in dem sich wesenhaft das Leben äußert, als Bindung in die Zeit und als ein Geschenk auf Abruf.
In den Räumen des Kunstmuseums treffen diese Eigenschaften auf ihre architektonische Entsprechung. Das Objekthafte seiner Malerei, eine besondere Eigenschaft, welche aus der Konsequenz resultiert, seine Malerei aus allem Illusionismus herauszuhalten, hat ihn bestärkt, deren Bedeutung im Raum zu berück-sichtigen. Alle Seiten der Betrachtung spielen ins Bild: die Flächen, Kanten, Materialien, Farben und der Platz, den sie an der Wand bedecken oder im Raum beanspruchen oder verdrängen. Seine Kunst fügt sich in solche Zusammenhänge und bildet darin Konstellationen, wie Maß und Raum, Licht und Schatten, Farben und Gegenstände oder wie die Leere. In dieser Ausstellung sind dies Elemente, die durch den Ort und seine Architektur noch intensiviert werden. Auf diesen Besonderheiten seiner „skulpturalen“ Malerei beruht die außerordentliche internationale Anerkennung seines Schaffens seit Jahrzehnten.
Die Ausstellung veranschaulicht wesentliche Stränge des Schaffens der vergangenen Jahrzehnte. Als installative Exposition wird sie seit Jahren wieder einen umfassenderen Einblick in das Werk dieses weltweit anerkannten Malers in Deutschland ermöglichen.
Lawrence Carroll
(*1954 in Melbourne, lebt in Los Angeles und Bolsena, Italien); 1974-1976 Moorpark College, Kalifornien, USA; 1976-1980 Art Center College of Design, Pasadena, Kalifornien, USA, 1980 Otis Art Institute, Los Angeles
Ausstellungen
Einzelausstellungen (Auswahl): 2017 Museo Vincenzo Vela, Ligornetto, Schweiz; 2014 MAMbo - Museo d´Arte Moderna di Bologna, Italien; 2012 Dublin City Gallery The Hugh Lane, Dublin, Irland; 2007 Hôtel des Arts, Toulon, Frankreich; 2006 Conny Dietzschold Gallery, Sydney, Australien; Galerie Forsblom, Helsinki, Finnland; 2005 Buchmann Galerie, Lugano, Schweiz; Jim Schmidt Contemporary Art, St. Louis, Missouri, USA; 2002 Buchmann Galerie, Köln; Galeria Carles Taché, Barcelona, Spanien; 2000 ACE Gallery, New York/Los Angeles, USA; 1998 Galerie der Stadt Stuttgart; 1996 Studio La Cittá, Verona, Italien; 1994 Grand Salon, New York, USA; Städtische Galerie im Museum Folkwang Essen; The Power Plant, Toronto. Kanada; 1993 Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach; 1992 Stux Gallery, New York, USA
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): 2017 New installation, Buchmann Galerie Agra /Lugano; 2015 City Lives, Shirley Fiterman Art Center, New York, USA; 2013 NUR SKULPTUR!, Kunsthalle Mannheim; 55. Internationale Biennale Venedig, Vatikan-Pavillon; 2009 53. International Venice Biennal, Palazzo Cavalli Franchetti, Italien; Made in Munich, Haus der Kunst, München; Object paintings, Roger Raveelmuseum, Machelen-aan-de-Leie, Belgien; 2001 Göteborg International Kuntsbiennal, Göteborg, Schweden; 1996 Positionen: Reisen an die Grenzen der Malerei, Museum Folkwang, Essen;1995 The Material Imagination, Guggenheim Museum SoHo, New York, USA; Interventions in Space, Museo de Bellas Artes, Caracas, Venezuela; 1992 documenta IX, Kassel
Werke befinden sich in den Sammlungen folgender Museen (Auswahl): Museum of Contemporary Art in Los Angeles; JUMEX Collection, Mexico City; National Museum of Modern Art, Tokyo; Städtische Kunsthalle, Mannheim; Palazzo Ducale, Sassoulo, Italien; Art Gallery of New South Wales, Sydney, Australien
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6, 39104 Magdeburg
Tel.: 0391/56 50 217, Fax 0391/56 50 255
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kunstmuseum-magdeburg.de
Öffnungszeiten
Di – Fr 10.00 – 17.00 Uhr | Sa und So 10.00 – 18.00 Uhr
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