Der Bremer Kritiker Radek Krolczyk wird mit dem Preis für Kunstkritik 2018 ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen und richtet sich an freie Journalistinnen und Journalisten.
Mit Radek Krolczyk zeichnet die Jury einen Kritiker aus, der stets seine Distanz zu den Zentren des Kunstbetriebs bewahrt hat und die Binnenperspektive des Kunstbetriebs immer wieder durchbricht. Dabei greift er häufig politische Themen auf, ohne sie gegen die Kunst auszuspielen. So entsteht eine präzise, unaufgeregte Kritik, die große Gesten zugunsten einer beharrlichen Auseinandersetzung vermeidet. Vor die schnelle Meinung stellt Krolczyk die konkrete Beobachtung und weicht dabei auch unbequemen Fragen nicht aus.
Weiter heißt es in der Begründung der Jury: „Krolczyk ist ein Kritiker, der sich eine unabhängige Haltung bewahrt, ohne Distanz mit Neutralität zu verwechseln. Er schreckt nicht davor zurück, auch die großen Namen des Kunstbetriebs einer pointierten Kritik zu unterziehen und sich, wenn nötig, selber angreifbar zu machen. Dabei spricht er mit klarer Stimme und persönlichem Standpunkt. Seine Texte folgen nicht vorgefertigten Formeln, sondern entwickeln auf eine für den Leser nachvollziehbare, uneitle Weise ihre Argumentation. Sie zeigen damit auch, wie wichtig eine solche journalistische Klarheit für das Feuilleton weiterhin ist – und vielleicht künftig noch wichtiger wird.“
Seit 1999 wird der Preis durch die ADKV ausgelobt und seit 2006 in Kooperation mit der ART COLOGNE, die auch das Preisgeld stiftet, vergeben. Die Auszeichnung würdigt das Engagement freier Kunstkritikerinnen und -kritiker, die sich in der Fach- und Tagespresse oder in anderen Medien mit zeitgenössischer Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen.
Die Mitglieder der Jury 2018 waren: Swantje Karich (Redakteurin u.a. im FeuIlleton DIE WELT, Dozentin), Stefan Kobel (freier Kritiker, u.a. für das Handelsblatt), Alexander Koch (Kurator, Galerist (KOW)), Astrid Mania (Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der HFBK Hamburg, freie Kritikerin, u.a. für die Süddeutsche Zeitung), Hili Perlson (Kunstkritikerin u.a. für artnet, Modejournalistin und Dozentin) sowie Gerrit Gohlke als Vertreter der ADKV (ohne Stimmrecht).
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger: Kito Nedo (2017); Jörg Scheller (2016); Stefan Kobel (2015); Barbara Buchmaier und Christine Woditschka (2014); Astrid Mania (2013); Kolja Reichert (2012); Jens Kastner (2011); Jennifer Allen (2009); Rudolf Schmitz (2008); Ludwig Seyfarth (2007); Catrin Lorch (2006); Dominic Eichler (2005); Gregory Williams (2004); Raimar Stange (2003); Renate Puvogel (2002); Jan Verwoert (2001); Stefan Römer (2000); Hans-Christian Dany (1999).
Der Preis wird zusammen mit dem ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine am Samstag, 21. April 2018 um 15 Uhr in der TALK LOUNGE in Halle 11.3 der ART COLOGNE verliehen.
Begrüßung: Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE und Gerrit Gohlke, Vorstandsmitglied der ADKV.
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