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Erwin Wurm. Life Beat soft melt

05.09.2025 - 23.11.2025 | Ludwig Museum, Koblenz

Eingabedatum: 03.09.2025

Erwin Wurm. Life Beat soft melt
Erwin Wurm: Beanie (One Minute Sculptures), 2019, Polyesterharz, Strickwolle und Acryl, 125 x 130 x 130 cm © Erwin Wurm, Bild-Kunst Bonn 2025

Der österreichische Künstler Erwin Wurm (*1954) ist Meister der ironischen Verbildlichung von Lebensgefühlen. Zahllos erscheinen mittlerweile seine Entwürfe und deren Realisationen, wenn es um scheinbar „banale“, alltägliche“ Motive in seiner Kunst geht.

Angefangen mit Skulpturen aus Staub und Fundmaterialien, entwickelt er sehr bald die „One-Minutes-Sculptures“, die Furore machen und seine Kritik an der Gesellschaft und am Kunstbetrieb in ironischer Brechung veranschaulichen. Hinzukommen die „Würste“, die er humorvoll und selbstkritisch gerne als Selbstportrait bezeichnet. Berühmt geworden sind auch seine Verschiebungen von Größenverhältnissen und Proportionen, sein „narrow house“, die überdimensionierten „Cornichons“ oder seine „flat cars“.

Dabei weist bereits der Titel seiner Ausstellung – Life Beat Soft Melt – darauf hin, dass für den Künstler die Einbeziehung des Lebens mit seinen komischen und tragischen Facetten, aber auch die Energie, die Sanftheit oder die universelle Verschmelzung und Verstrickung aller Elemente des Lebens wichtige Bestandteile und Themen seiner Werke sind.

So kann „Life Beat Soft Melt“ als eine Art Manifest interpretiert werden, da es alle skulpturalen Konzepte beinhaltet, die Erwin Wurm erkundet.

Erwin Wurm ist Meister der Verbildlichung von Lebensgefühlen. Das Haus seiner Kindheit macht er ganz eng: „In der Schule sind wir geschlagen worden. Und dass wir eine Watschn gekriegt haben und der Mathelehrer uns über den Tisch gelegt und mit dem Zirkel gehauen hat, war alles normal“, sagt Erwin Wurm.

„Erst im Nachhinein bin ich darauf gekommen, dass das eben nicht normal war. Oder mindestens sehr speziell. Und dann wollte ich darüber arbeiten. Dann habe ich mein Elternhaus genommen und habe es schmal gemacht, auch die Möbel und die Räume. Sobald man hineingeht, tritt Klaustrophobie auf und Beengung und das packt einen ziemlich an der Gurgel.“

In seinen wundervoll doppelbödigen, nur auf den ersten Blick witzigen One Minute Sculptures nimmt Erwin Wurm den Skulpturbegriff wörtlich und dekonstruiert ihn dabei; sein „Fat Car“ oder das „Fat House“ üben auf geistreiche Weise Konsumkritik und erschließen sich dennoch sofort.
Unerschrocken manipuliert und deformiert Wurm seine melancholisch wirkenden Protagonisten, deren paradoxe Aktionen, groteske Grimassen oder strapaziöse Posen grundsätzliche Fragen nach Normalität, Sinn oder Unsinn künstlerischer Konventionen wie menschlichen Handelns stellen.

Für die Ausstellung im Ludwig Museum plant Erwin Wurm erstmals eine Wandarbeit, basierend auf seinen auf Worten bestehenden Gemälden sowie eine Kompilation verschiedener „One-Minute-Scupltures“ und seinen facettenreichen Zeichnungen und Aquarellen.

Die von Prof. Dr. Beate Reifenscheid (Direktorin des Ludwig Museums, Koblenz) und Jérôme Sans (Artistic Director, Paris) kuratierte Ausstellung wird von der Peter und Irene-Ludwig-Stiftung gefördert.

05.09.2025 - 23.11.2025

Ludwig Museum
Esther-Bejarano-Str. 1
am Deutschen Eck
56068 Koblenz

https://www.ludwigmuseum.org

Presse

Einordnung:
Erwin Wurms Werk, im Kontext der postmodernen Skulptur verortet, dekonstruiert traditionelle Formvorstellungen mit ironischer Brechung. Ähnlich wie Claes Oldenburg mit seinen überdimensionierten Alltagsobjekten spielt Wurm mit Proportionen und Verzerrungen („narrow house“, „Fat Car“), jedoch mit einem Fokus auf die psychologische Wirkung von Raum und Objekt. Seine „One-Minute-Sculptures“, verwandt mit den Happenings und der Fluxus-Bewegung, erweitern den Skulpturbegriff performativ und hinterfragen die gesellschaftlichen Normen, ähnlich wie die Aktionen von Marina Abramović. Wurms „Würste“, humorvolle Selbstportraits, und die Thematisierung von Kindheitserfahrungen verweisen auf eine persönliche Dimension, die an die expressive Figurativität eines Baselitz erinnert. Die Verwendung von Fundmaterialien, beginnend mit seinen frühen Staubskulpturen, knüpft an die Tradition der Arte Povera an. Insgesamt entwirft Wurm ein vielschichtiges Œuvre, das zwischen Ironie, Gesellschaftskritik und persönlicher Reflexion oszilliert.
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