History will repeat itself. Strategien des Reenactment in der zeitgenössischen (Medien-)Kunst und Performance
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Als Reenactment (dt. Nachstellung, Wiederaufführung) bezeichnet man ganz allgemein die historisch korrekte Nachstellung vergangener gesellschaftlich relevanter Ereignisse, wie bedeutende Schlachten oder andere historische Ereignisse. In einem "Reenactment" werden Zuschauer zu unmittelbaren Zeugen - manchmal sogar zu Teilnehmern - eines wiederholten historischen Geschehens, das sich vor ihren Augen abspielt.
In der zeitgenössischen bildenden Kunst - hier vor allem der Medienkunst und Performance - findet sich in den letzten Jahren die Strategie des Reenactment zunehmend Verwendung. So ließ beispielsweise der britische Künstler Jeremy Deller, Turner-Preisträger 2004, für seine Arbeit "The Battle of Orgreave" (2001) eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Bergarbeitern und Polizisten aus dem Jahr 1984 von ehemaligen Teilnehmern und Laien-Darstellern nachstellen.
"History will repeat itself" stellt die Positionen und Strategien von 23 internationalen Künstlerinnen und Künstlern vor. Im Unterschied zu populärkulturellen Reenactments, wie z.B. der Nachstellung historischer Schlachten, sind künstlerische Reenactments jedoch keine performativen Re-Inszenierungen weit zurückliegender Situationen und Ereignisse, sondern es werden solche (durchaus traumatischen) Ereignisse wiederholt, die als bedeutsam für die Gegenwart erachtet werden. Künstlerische Reenactments sind keine affirmative Bestätigung der Vergangenheit, sondern vielmehr Befragungen der Gegenwart mittels des Rückgriffs auf historische Ereignisse, die sich dem kollektiven Gedächtnis unwiderruflich eingeschrieben haben. Reenactments sind künstlerische Hinterfragungen medialer Bilder, die sich der Realität der Bilder zu versichern versuchen, gleichzeitig jedoch auf die Medienbasiertheit des kollektiven Gedächtnisses verweisen.
In Dortmund wird die Ausstellung parallel zur Documenta 12 (Kassel) und den skulptur.projekten münster in der PHOENIX Halle Dortmund stattfinden (9. Juni - 23. September 2007) und ab dem 18. November 2007 in den KW Institute for Contemporary Art, Berlin, zu sehen sein (bis einschließlich 13. Januar 2008).
Teilnehmende KünstlerInnen: Guy Ben-Ner (IL/D), Walter Benjamin (US), Irina Botea (RO), C-Level (US), Daniela Comani (IT/D), Jeremy Deller (GB), Rod Dickinson (GB), Nikolai Evreinov (RUS), Omer Fast (IL/D), Iain Forsyth & Jane Pollard (GB), Heike Gallmeier (D), Felix Gmelin (SE), Pierre Huyghe (F), Evil Knievel (US), Korpys/Löffler (D), Zbigniew Libera (PL), Robert Longo (US), Tom McCarthy (GB), Frederic Moser / Philippe Schwinger (CH), Collier Schorr (US), Kerry Tribe (US), T.R. Uthco & Ant Farm (US) und Artur Zmijewski (PL).
Konzept: Inke Arns
Kuratiert von Inke Arns und Gabriele Horn
Co-Kuratorin: Katharina Fichtner
PHOENIX Halle Dortmund
Hochofenstraße / Ecke Rombergstraße, DO-Hörde
Hartware MedienKunstVerein
Güntherstraße 65
44143 Dortmund
Telefon (0231) 823 106
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