Das natürliche Gesicht ist bis heute ein Zeichen von Individualität, persönlichem Ausdruck und Wahrhaftigkeit. Die Gesichtserkennung hat sich als Standard biometrischer Verfahren und der visuellen Datenanalyse etabliert. Gleichzeitig löst sich dieses echte Abbild des menschlichen Antlitz im Zeitalter von digitaler Bildbearbeitung, 3D-Scans und Renderings endgültig auf. Das »Face« wird zur »Surface«, die individuellen Merkmale algorithmisch geglättet. Kein soziales Netzwerk und keine Nachrichten-App, die nicht nach einem Profilbild verlangen. Das Gesicht steht zugleich in enger Verbindung zu einer politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe. Gesichter bestimmen die Medien, sie beeinflussen Meinungen und Haltungen. Wir können unser Gesicht zeigen, aber auch verlieren.
Die Ausstellung »FaceTunes« beschäftigt sich mit den aktuellen Bedingungen des Gesichts und seiner bildlichen Darstellung innerhalb der zeitgenössischen Kunst. Präsentiert werden unter anderem Malereien, Fotografien, Collagen, Skulpturen und Installationen von insgesamt neun international arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung fragt nach der bedeutenden Rolle des Porträts ebenso wie nach der Akzeptanz medial-synthetischer Gesichter. Sie stellt künstlerische Perspektiven auf das menschliche Gesicht vor, die über traditionelle Vorstellungen des Porträts oder einen Selfie-Boom hinausgreifen.
Mit Beiträgen von:
Paolo Cirio, Kate Cooper, Albrecht Fuchs, Thomas Hirschhorn, Annette Kelm, Oliver Laric, Birgit Megerle, Michaela Meise und Britta Thie.
Bielefelder Kunstverein
im Waldhof
Welle 61
D-33602 Bielefeld
bielefelder-kunstverein.de
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