Am 20. Dezember eröffnet in der Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen, die thematische Gruppenausstellung „Networking the Unseen“. Die Ausstellung wurde konzipiert von Gretta Louw, der diesjährigen Bahnwärterstipendiatin im Bereich bildende Kunst, und zusammen mit dem Team der Villa Merkel umgesetzt.
„Networking the Unseen“ bringt zeitgenössische Kunstwerke indigener und australischer Künstlerinnen und Künstler zusammen mit Werken der Gegenwartskunst, die auf einem westlich tradierten Kunstbegriff basieren. Vor dem Hintergrund einer durch Digitalisierung und Netzwerk-Technologien angestoßenen radikalen und umfassenden gesellschaftlichen Verwandlung präsentiert die Ausstellung Werke von Künstlern, die die Auswirkungen der fortschreitenden Technologie auf Gesellschaft, Natur, Kunst und das Selbstverständnis von Individuen kritisch fokussieren. „Networking the Unseen“ bietet aus dem Blickwinkel digitaler und medienbasierter Kunst breite Perspektiven auf Fragen, denen sich derzeit weltweit Communities zu stellen haben. Das Projekt schlägt Strategien einer Umorientierung unserer Beziehung zur technologischen Entwicklung und dem damit einhergehenden Kulturwandel vor.
Im Wesentlichen rückt „Networking the Unseen“ zwei Pole in den Fokus: Die Erdung, auf der einen, und die Digitalität auf der anderen Seite. Die Ausstellung bietet Besucherinnen und Besuchern einen Anstoß, verstärkt die eigenen Beziehungen zur Technik und zum Netz zu reflektieren. Worin entwirft die Digitalisierung zukunftsoptimistische aber auch -pessimistische Tendenzen und welche emanzipatorischen Potenziale können wir in unseren Gesellschaften ergreifen? Die Ausstellung ist eine Anregung, die in Netzwerken verborgenen, oft brachliegenden Potenziale zu nutzen, seien diese im Digitalen oder im Physischen angesiedelt.
Bipolar angelegte Netzwerke bedeuten Kommunikation, Interesse am Fremden, die Chance beginnenden gegenseitigen Verständnisses – vice versa. Und im Digitalen mag sich eine solche integrative Kraft über weite Räume und bis dato bestehende kulturelle Grenzen hin bestens entwickeln. Mit diesem Grundklang steht „Networking the Unseen“ in einer inhaltlichen Beziehung zur Sommerausstellung des vergangenen Jahres – „Good Space“ verhandelte seinerzeit die Chancen der ästhetischen, politischen und urbanen Räume. „Networking the Unseen“ schließt so an die mutige, experimentierfreudige und innovative Programmatik der Villa Merkel selbst an.
„Networking the Unseen“ zeigt Arbeiten von:
Nora Al-Badri & Jan Nikolai Nelles (D), Brook Andrew (AUS), Aram Bartholl (D / NL), Neil Jupurrurla Cook (AUS), Michael Erglis (AUS), Jenny Fraser (AUS), Barbara Herold & Florian Huth (D), Lily Hibberd (AUS), Agnes Jänsch (D), Gretta Louw (D /AUS), Owen Mundy (USA), Katrin Petroschkat (D), Plan B (D / GB), Anahita Razmi (D), Curtis Taylor (AUS), Addie Wagenknecht (A / USA), Nine Yamamoto-Masson (F / J) und Werke aus dem Warnayaka Art Centre (AUS)
VILLA MERKEL
Galerie der Stadt Esslingen am Neckar
villa-merkel.de
Presse
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