In seinen Arbeiten untersucht Andreas Siekmann (geb. 1961 in Hamm, arbeitet in Berlin) politische Prozesse und deren Auswirkungen im öffentlichen Raum.
Bekannt geworden ist Siekmann insbesondere durch seine Installation auf der Documenta 12 sowie mit seinem Beitrag für die münsterschen Skulptur.Projekte 2007. Hier thematisierte er die "Stadtkunst" in Form von "Buddy Bears" oder ähnlichen Figuren, bei der der öffentliche Raum immer mehr von privaten Sponsoren eingenommen wird.
Mit der aktuellen Ausstellung "Nachverhandlungen" wird der Blick hingegen auf Privatisierungsprozesse in Ostdeutschland gerichtet, die nach der Wiedervereinigung einsetzten. Auf seinen Bildtafeln, die sowohl kunsthistorische als auch massenmediale Referenzen aufweisen, rekonstruiert Siekmann ökonomische Prozesse sowie politische Umstrukturierungen. Die zentrale Koordinationsstelle dieses Privatisierungsprozesses war die Treuhandanstalt, die Anfang der 90er Jahre für die Verwandlung volkseigener Betriebe in Kapitalgesellschaften verantwortlich war.
Die zahlreichen erklärenden Bildtafeln und Piktogramme reihen sich in der Ausstellung um ein zentrales Fließband, mit Hilfe dessen die handelnden Personen und Prozesse dargestellt werden.
Abbildung: Andreas Siekmann (Berlin), Nachverhandlungen, aus: Faustpfand, Treuhand und die unsichtbare Hand (2005-2008)
Ausstellungsdauer: 5.3.-16.5.10
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr 10-17 Uhr
Do 14-22 Uhr
Sa, So 11-18 Uhr
Kunstsammlung Jena
Markt 7
07743 Jena
jena.de
Verena Straub
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