Neben der Auseinandersetzung mit den jüngsten Positionen der zeitgenössischen Kunst widmet sich der Württembergische Kunstverein auch regelmäßig einer Neubetrachtung künstlerischer Werke und Praktiken, deren Ansätze in den 1970erund 1980er-Jahren wurzeln und die zugleich hochaktuelle Fragen und Auseinandersetzungsfelder der Kunst betreffen: darunter die Werke von Mark Tansey (2005), Antoni Muntadas (2006), Anna Oppermann (2007) oder Teresa Burga (2011).
2013 knüpft der Kunstverein an diese Reihe mit einer umfassenden Einzelschau des 1948 geborenen Stuttgarter Künstlers Platino an, die vom 23. Februar bis zum 5. Mai zu sehen ist. Neben rund 120 Fotografien umfasst sie ein eigens von ihm für die Ausstellung entwickeltes, malerisches und architektonisches Raumsetting.
Die Ausstellung Platino. Flechtwerke und Fliehkräfte beleuchtet die widerständigen Potenziale, die Platinos Werk sowohl im Hinblick auf seine institutionskritische Haltung als auch hinsichtlich seiner performativen, ephemeren und prozessualen Kunstpraxis auszeichnen. Es geht um die von ihm erschlossenen, gleichermaßen ästhetischen wie politischen Handlungs- und Ereignisräume, die zwischen Kunst und Leben, Privatem und Öffentlichem, Bild und Raum angesiedelt sind und die einen permanenten Prozess der Neubestimmung und Neuverortung von Kunst und Nicht-Kunst, Werk und Betrachter, dem Gewissen und Ungewissen in Gang setzen.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die sogenannten Externs, das heißt fotografische „Externalisierungen“ aus Platinos Langzeitprojekten, die seit 1979 in der konstanten ästhetischen, baulichen wie malerischen Transformation und Umdeutung von Räumen bestehen: dem Red Space 1 (1979–1986), dem (Red) Space 2 (1985–2003) und dem Space 3 (seit 2003). Alle drei Räume dienten bzw. dienen dabei zugleich als Atelier, Wohnung und Ausstellungsraum. ...
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