Mit 64 Jahren kehrt der Künstler Stephan Huber mit einer großen Ausstellung in seinen Geburtsort Lindenberg im Allgäu zurück.
Nach dem Abitur 1971 verließ er seine Heimatstadt, studierte an der Münchner Kunstakademie und an der LMU Germanistik. Es folgten Stipendienaufenthalte in New York und Paris. Er nahm an der documenta und der Biennale Venedig teil und hatte eine Reihe großer Ausstellungen in internationalen Museen. Seit 2004 ist er Professor für Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie. Er lebt und arbeitet in München und im Ostallgäu.
Auch in biographischer Hinsicht verspricht die Ausstellung eine spannende Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes: sie findet in der Kulturfabrik statt, die zum Ausstellungs- und Museumsbau umgestaltete ehemalige Bleicherei der Hutfabrik Ottmar Reich, deren Mitbesitzer Stephan Hubers Vater war. Nach der Insolvenz der Firma 1997 ging das Gebäude, in den Besitz der Stadt Lindenberg über.
Stephan Huber, der soeben im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt einen
grossen Raum für die neue Sammlungspräsentation eingerichtet hat, wird in Lindenberg
einen Überblick seines Werkes zeigen: weiße Berge, bunte Landkarten und laute Marionettentheater, aber auch frühe Arbeiten, die um Fabriken, Produktion und Arbeit kreisen. Es werden außerdem ein sprechender Hut und ein jammernder Wald zu sehen sein. Titelgebend ist eine aufgebockte gelbe Kiste, gebaut mit Brettern eines abgerissenen Allgäuer Stadels. Daraus ertönt ein Nietzsche Textfragment im Allgäuer Dialekt.
Die Ausstellung ist bestückt mit Leihgaben des Bonner Kunstmuseums, des Folkwangmuseums Essen und des Künstlers.
In der Kulturfabrik befindet sich auch das vor zwei Jahren eröffnete Deutsche Hutmuseum,ein mit dem bayrischen Museumspreis ausgezeichnetes Institut. Dort wird Stephan Huber während der Ausstellungsdauer kleine, zurückhaltende Interventionen, die stark an seine Biografie geknüpft sind, vornehmen.
Kulturfabrik Lindenberg im Allgäu
Museumsplatz 1,
88161 Lindenberg im Allgäu
Presse
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