Unsere globalisierte Gegenwart kann als Zeitalter der Ruinen charakterisiert werden. Weltweite politische Instabilität und medial omnipräsente Bilder der Zerstörung liefern uns Ruinen quasi frei Haus. Anders als in der klassischen Betrachtung der Ruine, der gedankenverlorenen Meditation über eine ferne Vergangenheit, steht heute die Frage nach den konkreten Ursachen von Ruinen im Vordergrund. Die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung Ruinen der Gegenwart thematisieren, wie Ruinen zu Indikatoren politischer, wirtschaftlicher oder ökologischer Prozesse werden und zu ästhetischen Spekulationen über die Zukunft anregen. Die Ausstellung spannt einen Bogen von den urbanen Interventionen Gordon Matta-Clarks im New York der 1970er Jahre bis zu den jüngsten Zerstörungen archäologischer Artefakte im Mittleren Osten; sie thematisiert aber auch Spuren von Landschaftsausbeutung und Industriebrachen im lokalen Umfeld.
Künstler:
Dorothee Albrecht, Morehshin Allahyari, Francis Alÿs, Katya Gardea Browne, Clemens Botho Goldbach, Arata Isozaki, Gordon Matta-Clark, Ryuji Miyamoto, Manit Sriwanichpoom
Zur Ausstellung erscheint Anfang September ein Katalog im Kerber Verlag mit Texten von Michel Blancsubé, Thomas Burlon, Cecilia Canziani, Brian Dillon, Andreas Fiedler, Julia Höner, Julia Schleis, Sabine Maria Schmidt, Julia Gwendolyn Schneider und Ludwig Seyfarth.
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