Mit den interaktiven Licht- und Klangräumen der renommierten Künstlerin und ehemaligen Professorin der HBK Saar, Christina Kubisch, präsentiert die Stadtgalerie eine Pionierin der Klangkunst, die bereits Anfang der 1980er Jahre mit ihren elektronischen Klangexperimenten international Furore machte.
In ihren sogenannten Induktionsarbeiten arbeitet sie mit elektrischen Kabelfeldern, in die verschiedene Klänge eingespeist werden und die gleichzeitig als „Zeichnungen“ im Raum erfahrbar sind. Der Vogelbaum (1987) war Kubischs erste große Installation dieser Art, in der sie eine interaktive Komposition aus verschiedensten Vogelstimmen über spezielle kabellose Kopfhörer für das Publikum erlebbar machte. In ihrer jüngsten, speziell für die Stadtgalerie entwickelten Installation Das Glashaus (2018/19) knüpft Kubisch an diese frühen Induktionsarbeiten an. Auch hier ist es ein Wechselspiel von natürlichen und digitalen Klängen, das die Künstlerin zur Disposition stellt. Dabei lässt sie ihr Publikum durch Interaktion selbst in die Kabelschleifen und das Klanggeschehen eingreifen, um uns zu „aktiven Hörern“ zu machen. Eine weitere raumbezogene und auch thematisch eng mit Saarbrücken verbundene Arbeit präsentiert die Künstlerin mit 12 Signale (2003/18), einer Licht-/Klanginstallation mit saarländischen Bergwerksglocken. Wie so oft in ihrer Kunst erschließt Kubisch damit „eine Parallelwelt, die übersetzt werden muss“ und macht hörbar, was der menschlichen Wahrnehmung sonst verborgen bleibt.
Vor diesem Hintergrund setzt die Ausstellung auch einen besonderen Akzent mit den Electrical Walks - Stadtspaziergängen, bei denen die Künstlerin die magnetischen Klanglandschaften der ober- und unterirdischen elektromagnetischen Stromfelder erfahrbar macht, die uns im Stadtraum permanent umgeben, aber nur über besonders empfindliche elektromagnetische Kopfhörer zu erfahren sind.
Stadtgalerie Saarbrücken
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