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Mikołaj Sobczak. Leibeigene

16.10.2022–22.1.2023 | Kunsthalle Münster

In seinen Malereien, Performances, Zeichnungen und Keramiken beschäftigt sich Mikołaj Sobczak mit politischen Themen und historischer Politik, insbesondere mit der Perspektive und dem Leben von marginalisierten Subjekten. Die Kunsthalle Münster zeigt die erste Einzelausstellung des polnischen Künstlers in einer deutschen Institution und präsentiert damit die unterschiedlichen Facetten des künstlerischen Werks Sobczaks. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich in Zeiten politischer Radikalisierungen mit der Konstruktion von Geschichte auseinanderzusetzen.

In seinen Werken wirft Mikołaj Sobczak Fragen nach einer neuen kollektiven Identitäts- und Erinnerungskultur auf. Im Rückgriff auf historische Ereignisse, aber auch fiktive Narrative wie Märchen, Sagen und Mythen erweitert er die Erzählmuster tradierter, kanonisierter bis hin zu instrumentalisierter Geschichte um Momente der Emanzipation. Als Künstler sieht er die dringende Notwendigkeit, Geschichten zu erzählen und durch eine permanente Reformulierung zu befragen. Er möchte die großen Narrative nicht den Populisten überlassen, die ihre Erzählungen mit einem vermeintlich wahren Blick in die Historie zu legitimieren versuchen, mit dem Ziel bestehende Ängste anzufeuern: „The community of imagination is one of the most effective weapons of propaganda. I therefore believe that it is our duty to disarm it, to defuse fear.” (Mikołaj Sobczak)

In seiner Malerei spielt er mit der Konvention des klassischen Historienbildes. Seine Gemälde sind von Theatralik geprägt, wobei er die Figuration in dichten Tableaus inszeniert, die oft auf den Kompositionen ikonischer Gemälde der Vergangenheit basieren, darunter zum Beispiel Werke von Théodore Géricault (1791–1824) oder Eugène Delacroix (1798–1863), die er mit Motiven der Populärkultur konfrontiert. Mit seiner fast schon akademischen Malweise nutzt er einen konservativen Malstil, um Personen zu repräsentieren, die in eben diesem Konservatismus keine Rolle spielen. In seinem Fokus stehen vor allem die aus der Geschichtsschreibung verdrängten, marginalisierten Persönlichkeiten. Er materialisiert Geschichten, die aus der Erinnerung gelöscht wurden. Er konfrontiert einen mit Traumata der Vergangenheit und macht es einem möglich, mit diesen umzugehen.

Sobczaks zentrales Projekt ist es, zeitgenössische Historienbilder mit Darstellungen herausragender Protagonisten des LGBTQI+-Aktivismus, queerer und emanzipatorischer gegenkultureller Milieus und Widerstandsbewegungen zu schaffen, in fantasievoller Gesellschaft mit provokant fantastischen Charakteren und Kreaturen, die eine genuine Vision einer grenzüberschreitenden Utopie repräsentieren. Gleichzeitig spiegeln sich diese neuen visionären Gemeinschaften in den verzerrten Bildern einer Unterwelt regressiver und zweideutiger politischer Erzählungen, die in manieristischen und höllischen Inszenierungen dargestellt werden.

Kunsthalle Münster Hafenweg 28
48155 Münster?
www.kunsthallemuenster.de

Presse





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