Beth Collar (*1984, GB) nähert sich der Bildhauerei auf der Grundlage antiker kunsthandwerklicher Traditionen, die das Objekt (und seine Funktion) höher werteten als dessen Schöpfer:in. Stattdessen schlägt Collar einen kraftvollen Diskurs mittelalterlicher Inspiration vor, in dem die Reflexion über das skulpturale Objekt eine fast schon rituelle Funktion einnimmt. So werden der menschliche Körper bzw. einzelne Körperteile in ihren Skulpturen und Zeichnungen zu Stellvertretern für metaphysische Prozesse.
Für Collar entspricht die Bildhauerei nicht immer dem Bild eines geschlossenen Werkes, sondern auch den Marginalien eines performativen Ereignisses. Aus diesem Grund definiert sich die Künstlerin nicht nur als Bildhauerin, sondern auch als Performerin: Das skulpturale Objekt ist für Collar auch ein Bindeglied zu einer funktionalen, kunsthandwerklichen Auseinandersetzung mit Artefakten unserer gemeinsamen Welt. Es erfüllt damit die symbolische Funktion, wieder an diese Tradition anzuknüpfen - vielleicht auch, um von dort aus die Geschichte der modernen Skulptur neu zu schreiben.
Für die Ausstellung im Westfälischen Kunstverein entwickelt die Künstlerin eine Serie von Zeichnungen sowie eine monumentale Keramik.
Kuratiert von Kristina Scepanski
Über Beth Collar
Beth Collar (*1984 in Cambridge, England) ist eine in Berlin lebende multidisziplinäre Künstlerin. Sie erwarb einen Master-Abschluss in Bildhauerei am Royal College of Art, ein Postgraduierten-Diplom in Zeichnung von der Prince's Drawing School und einen Bachelor-Abschluss in Kunst von der London MetropolitanUniversität.
Zu ihren Einzelausstellungen gehören Basher Dowsing, von ammon co., Washington, D.C., (2021); End Quote, Stadium, Berlin (2020); Daddy Issues, Dilston Grove, London, im Auftrag von Matt's Gallery und Southwark Park Galleries (2019); Retrogression, eine Zusammenarbeit mit Eoghan Ryan, 427 gallery, Riga (2019); Thinking Here Of How The Words Formulate Inside My Head As I Am Just Thinking, Waldo at Mathew Gallery, New York (2018); Cloaked Output Vol 2: Spirals of Focus, Primary, Nottingham (2018); Seriously, Standpoint, London (2017); und 11/50, Fig2 at ICA, London (2015). Performances fanden statt im CentrumCentrum, Szczecin (2020); Camden Arts Centre, London (2020); Bob Shop, Berlin (2019); Cafe Oto, London (2017); Glasgow Women's Library (2016); und Serpentine Galleries, London (2015).
Jüngste Gruppenausstellungen fanden statt bei Regatta 2, Düsseldorf (2020); Kunstverein Kesselhaus, Bamberg (2020); Academy of Fine Arts, Helsinki (2019); Marlborough Contemporary, New York (2019); Bärenzwinger, Berlin (2019); Cell Project Space, London (2018); Kunstverein München (2017); und KW, Berlin (2016). 2023 folgt eine weitere Beteiligung in einer Gruppenausstellung im Haus am Waldsee, Berlin.
Westfälischer Kunstverein
www.westfaelischer-kunstverein.de
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