Eine der bedeutendsten Ausstellungen des Jahres in Lübeck: Der Künstler Walter Libuda, dessen Arbeiten sich in deutschen und internationalen Museen und Sammlungen, so etwa in der Galerie Neue Meister in Dresden, dem British Museum in London und dem Nationalmuseum in Peking befinden, ist (seit) 23. Februar, mit einer großen Präsentation in Lübeck zu sehen. Die Schau Walter Libuda. Doppelt stehn, einfach sehn. Malerei - Zeichnung - Plastik - Objekt wird auf insgesamt rund 1200 Quadratmetern Ausstellungsfläche - in vier Etagen der Kunsthalle und drei modernen Sonderausstellungsräumen im alten St. Annen-Kloster - 160 Exponate zeigen.
Damit wird erstmals das gesamte Museumsquartier für eine einzige Ausstellung genutzt. Der Schwerpunkt liegt auf bisher nie ausgestellten und nicht publizierten Arbeiten, die die neuesten Entwicklungen seines Lebenswerkes repräsentieren. Zu sehen sind auch eigens für die Kunsthalle entstandene Arbeiten. Die Ausstellung wurde am heutigen Vormittag im Rahmen eines Pressetermins der Öffentlichkeit präsentiert.
"Diese leicht retrospektiv ausgerichtete Ausstellung wird für den Besucher zu einer aufregenden optischen Entdeckungsreise, bei der er nicht nur der Entwicklung des Künstlers nachvollziehen kann, sondern unter Umständen mit den eigenen Phantasien, Träumen, Ängsten und Wünschen konfrontiert wird" erklärte der Direktor der Museen für Kunst und Kulturgeschichte, Dr. Thorsten Rodiek, gegenüber Journalisten.
Libudas Bilder sind kraftvoll, präsent und einnehmend. Der Betrachter wird aber - so Dr. Rodiek im Katalog, der zur Ausstellung erscheint - „vergeblich versuchen, die Komplexität und Fülle dieser Werke mit einer einzigen, eindeutigen Erklärung verstehen zu wollen. Im Gegenteil, es können sich ihm angesichts ihrer Vielschichtigkeit immer wieder neue oder andere Sichtweisen eröffnen.“
Seit den achtziger Jahren entstanden neben Malerei und Zeichnung auch Objekte, Objektkästen, Bronzen und Keramiken. Libudas Objektkästen sind Ereignisräume oder – wie Prof. Dr. Günter R. Fuhr im Katalog schreibt – „fremd wirkende Mikro- und Makrowelten, eine komplexe Synthese all dessen, was in der Physik, Chemie und Biologie seit Jahrhunderten untersucht wird. Die Kästen führen die Gedanken in die Unendlichkeit des Kosmos und wirken zugleich wie eine mikroskopische Vergrößerung der feingliedrigen Organisation lebender Zellen“. Der Biophysiker nannte seinen Aufsatz „Die Welt im Kasten“.
Walter Libuda, Jahrgang 1950, stammt aus dem Osten der Republik. Er studierte von 1973 bis 1978 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, er war Meisterschüler Bernhard Heisigs. Im Jahr 1992 wurde ihm als einem der ersten jüngeren Künstler aus der ehemaligen DDR in der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe in Berlin eine viel beachtete Einzelausstellung gewidmet. 1999 erhielt Libuda den Fred Thieler Preis für Malerei der Berlinischen Galerie, 2000 wurde ihm der Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-Museums Altenburg verliehen.
Walter Libuda lebt und arbeitet in Schildow bei Berlin.
Museumsquartier St. Annen
St. Annen-Straße 15
23552 Lübeck
Telefon 0451 - 122 41 37 (Kasse)
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Pressemitteilung
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