Der Schweizer Künstler Andy Denzler kombiniert in seiner künstlerischen Praxis eine Vielfalt von Medien, die Malerei, Druckgrafik, Skulptur und Zeichnung umfassen. Seine Werke bewegen sich zwischen Abstraktion und Realität, sie bedienen sich der klassischen Anwendung von Ölmalerei, um die sich
verschiebenden Grenzen zwischen Fiktion und Realität anzusprechen. Das Ludwig Museum in Koblenz zeigt vom 23. November bis zum 18. Januar
insgesamt 19 seiner Arbeiten.
Andy Denzler (*1965 in Zürich) erschafft sich seine Bilder aus eigenen Film- und Kameraaufnahmen, oftmals nutzt er die selbst schon archaisch gewordenen Polaroids. Er bleibt dabei nah dran an dem, was im Grunde mehr der Malerei als der Fotografie zuzurechnen wäre. Schon die Tatsache, dass viele seiner Motive zwar aus dem Foto generiert sind, sich aber doch austarierten Gesetzen der malerischen Komposition zuwenden, macht dies deutlich. Der malerische Akt als solcher untermauert das Bestreben, ganz im malerischen Medium zu bleiben. Indem er Fotos für die Bildfindung nutzt und zugleich die fotografische wie die malerische Realität bruchstückhaft deutlich werden lässt, ahnt man als Betrachter, dass es Denzler auch um ein grundsätzliches
Befragen von Malerei und Fotographie im Hier und Jetzt gehen soll.
Denzlers Werke sind Schnappschüsse von Begebenheiten, die in der Spanne von kurzen Momenten stattfinden. Sie sind in ihren Bewegungen verwischt und verzerrt, mit einem künstlich verschmierten Zeitraum, der in gefrorene Ewigkeiten verlängert ist wie die oszillierenden Bilder eines VHS-Bandes in Pausenstellung.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit Andy Denzlers Galeristen Michael Schultz, Berlin. Zusammen mit der parallel gezeigten Installation „Das Gefühl in meinem Inneren“ der koreanischen Künstlerin SEO, hat der Besucher jetzt die Möglichkeit, das Verhältnis von West und Ost, von gefestigter Komposition und bruchstückhafter Realität zu erleben und zu befragen.
Ludwig Museum
Danziger Freiheit 1 (am "Deutschen Eck")
D - 56068 Koblenz
ludwigmuseum.org/
Presse
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Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
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