When there is nothing to hear, so much starts to sound.
Silence is not the absence of sound but the beginning of listening.
Salomé Voegelin: Listening to Noise and Silence –
Towards a Philosophy of Sound Art. 2010.
Tacet, von lateinisch tacere für schweigen, ist eine Spielanweisung in der Musik. Taucht sie in einer Partitur auf, ist die Instrumentalist*in oder Sänger*in dazu angehalten, den gekennzeichneten Abschnitt hindurch auszusetzen und zu schweigen.
Es ist das Abwesende, die Stille, die eigenwillige Kraft der Phantasie und der Erinnerung, die in der deutschlandweit ersten institutionellen Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers und Komponisten Ari Benjamin Meyers aufgeführt wird. In Meyers’ Inszenierung betritt die Besucher*in vielmehr eine Bühne als einen Ausstellungsraum. Sie wird unweigerlich selbst zum Bestandteil des in Tacet aufgerufenen Szenarios. Meyers, der in seiner Arbeit immer wieder die Grenzen der Disziplinen Musik und Kunst auslotet, überschreitet und verschiebt, verbindet im Kasseler Kunstverein Aspekte des immersiven Theaters mit Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst und Musik.
Die Ausstellungsinstallation verweist auf eine Auswahl von Performances des Künstlers. Was fehlt sind Musik, Sound und Bewegung – Charakteristika die Meyers’ Arbeiten sonst bestimmen. Zwei Stimmen sind es, die in Tacet die Stille durchbrechen: Die des eigentümlichen Archivars - performt vom Kunsthistoriker Jörn Schafaff – und die der Besucher*in selbst.
Kuratiert von Judith Waldmann.
Der Kasseler Kunstverein und das OGR Turin bedanken sich für die großzügige Unterstützung von Esther Schipper, Berlin.
Kasseler Kunstverein e.V.
Friedrichsplatz 18,
34117 Kassel
www.kasselerkunstverein.de
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Kommunale Galerie Berlin
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