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Wanderausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig „Das Denkmal ist ...“

7. - 25.8.2024 | Trammplatz in Hannover

Von Partnerstadt zu Partnerstadt: Die Wanderausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig macht im August Station auf dem Trammplatz in Hannover.

Das ZeitZentrum Zivilcourage der Landeshauptstadt Hannover unterstützt die Ausstellung vor Ort


Als einen zentralen Höhepunkt ihrer aktuellen Deutschlandreise macht die Leipziger Wanderausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal vom 7. bis zum 25. August in Hannover Station. Damit geht die umfangreiche Partnerschaft beider Städte einem weiteren Höhepunkt entgegen.

Schon im November 1987 hat die Landeshauptstadt Hannover mit der Messestadt in der damaligen DDR eine Städtepartnerschaft geschlossen, die nach dem Fall der Mauer zur Basis lebhafter Bürgerkontakte wurde. Im Bereich Kunst, Kultur und mittels Bürgerbegegnungen entwickelten sich dauerhaft enge Beziehungen. Ab 1990 unterstützte der ehemalige Hannoveraner Oberstadtdirektor Hinrich Lehmann-Grube die sächsische Metropole geschickt und kompetent auf ihrem Weg ins vereinte Deutschland. Seither haben hunderte gemeinsame Aktionen und Events die enge Partnerschaft vertieft.

Die Ausstellung präsentiert sich in einem außergewöhnlichen Ambiente, nämlich in einer historischen Raumerweiterungshalle, einer mobilen DDR-Architektur aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts - zugleich Blickfang und Begegnungsort.

Ein Projekt für Deutschland

Mit der Wanderausstellung soll der Denkmalentstehungsprozess in Leipzig auch deutschlandweit bekannter gemacht werden, damit das Denkmal perspektivisch als Symbol der gemeinsamen deutschen Geschichte auch bundesweit anerkannt wird. Elf internationale Künstler*innen thematisieren in der Ausstellung anhand von filmischen Arbeiten grundsätzliche Aspekte von Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen in Deutschland und Osteuropa.

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Leipziger Wanderausstellung „Das Denkmal ist ...“, © SFR

Seit Mai tourt die Ausstellung durch mehrere westliche Bundesländer. Stationen sind Frankfurt/Main, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und danach Münster. Jeweils rund drei Wochen lang informiert sie in diesen Städten darüber, wie sich der Denkmals-Prozess bis heute entwickelt hat. Ein dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden und Workshops.

Der Leipziger Auftritt wird in enger Kooperation mit dem ZeitZentrum Zivilcourage der Landeshauptstadt Hannover umgesetzt. Die Ausstellung versteht sich vor dem Hintergrund des Wahljahres 2024 auch als Anlaufpunkt für Debatten um demokratische Werte und ihre Bewahrung.

Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand hinaus. Denn das geplante Denkmal ist kein Leipziger Denkmal, sondern als Erinnerungsort deutscher Demokratiegeschichte von nationaler Bedeutung. Schließlich ist ein zentrales Resultat der Friedlichen Revolution das wiedervereinte Deutschland. Dabei ist es sehr wichtig, die Friedliche Revolution als europäische Revolution, insbesondere verbunden mit den Freiheitsbewegungen dieser Zeit in Mittel- und Osteuropa, zu verdeutlichen.“ Mit der „Westreise“ wolle man auch aktuelle Impulse setzen und zeigen, dass aus der Friedlichen Revolution der Auftrag erwachsen ist, die Demokratie gemeinsam zu gestalten und zu beschützen. Was in Zeiten von Populismus und zunehmender Demokratiefeindlichkeit umso wichtiger sei.

Die Ausstellung wird gemeinsam von Belit Onay, Oberbürgermeister der Stadt Hannover, Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, und Dr. Jens Binner, Leiter des ZeitZentrums Zivilcourage, am 7. August um 14.30 Uhr auf dem Trammplatz eröffnet. Kuratorin Marlene Oeken lädt im Anschluss zu einem kurzen Rundgang durch die Ausstellung ein.

Wanderausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig „Das Denkmal ist…“
Laufzeit: 7. bis 25. August 2024
Ort: Raumerweiterungshalle, Trammplatz, 30159 Hannover
Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 19 Uhr

Weitere Informationen:
Freiheits- und Einheitsdenkmal

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© Eckhard Otto

Rahmenprogramm

Das Denkmal ist …
ein Anfang | ein Ziel | eine Möglichkeit | eine Herausforderung | eine Aufforderung | eine Einladung in Verhandlung | im Gespräch ...

Während der Ausstellungszeit wird es die Möglichkeit geben, sich in öffentlichen Veranstaltungen mit Denkmälern und dem Erinnern an die Friedlichen Revolution auseinanderzusetzen. Dafür laden wir zu einem vielfältigen Programm ein.

Kurator*innenführung durch die Ausstellung
Mittwoch 7. August, nach der Eröffnung
Ort: In der Ausstellung; Trammplatz, 30159 Hannover


Bei der Führung geben die Kurator*innen Einblicke in ihre Denkmal-Recherchen, in die Entstehung des Ausstellungsprojekts und in die Zusammenarbeit mit den beteiligten Künstler*innen.

Offene Führung durch die Ausstellung
Sonntag, 11. August, 18. August und 25. August, jeweils 12 Uhr
Ort: in der Ausstellung, Trammplatz, 30159 Hannover


In der dialogischen Führung durch die Ausstellung soll in Kürze die Bedeutung der Leipziger Montagsdemonstrationen für das Ende der DDR thematisiert werden. Des weiteren werden verschiedene Arbeiten internationaler Künstler*innen gezeigt, die sich, zumeist in verschiedenen Video-Formaten mit Monumentalisierungsaspekten (vor allem in Bezug auf Leipzig und das Leipziger Umland sowie den Montagsdemonstrationen) beschäftigen. Die Führung geht auf kuratorische Aspekte der Ausstellung ein. Sie verschafft einen Überblick über die einzelnen künstlerischen Arbeit und Ideen hinter der Konzeption. Es soll darum gehen, Denkmalprozesse als Aushandlungsprozesse zu betrachten. Es wird die Frage gestellt: Wie betrachten wir Denkmäler, wofür stehen sie, was können und sollen sie leisten? Was machen wir mit Denkmälern, die nicht mehr zeitgemäß sind?

„Orte des Erinnerns“
Lesung mit und ein Gespräch mit Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Donnerstag, 15. August, 18 Uhr
Ort: ZeitZentrum Zivilcourage, Theodor-Lessing-Platz 1A, 30159 Hannover


Zwei überwundene Diktaturen prägen die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Unterdrückung, Unrecht und Gewalt beider Regime hatten unterschiedliche ideologische Wurzeln und verschiedene Dimensionen; beides bestimmt bis heute die Debatte um eine gesamtdeutsche Erinnerungskultur.

Die in diesem Buch vorgestellten Gedenkstätten, -orte und -zeichen, Museen und Dokumentationszentren möchten das Bewusstsein für Rechtsstaatlichkeit und Freiheit stärken. Sie klären über die Diktatur in der SBZ und in der DDR auf und erinnern an Menschen, die wegen ihres Einsatzes für Demokratie, Recht und Freiheit verfolgt wurden, Opposition und Widerstand leisteten und ihre Zivilcourage vielfach mit Haft, Repression und psychisch-physischem Leid bis hin zum Tod bezahlten. Als Lernorte der Demokratie tragen die Orte des Erinnerns zum Verständnis der Vergangenheit ebenso bei wie zur Rehabilitation der Opfer.

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© Tobias Leiser

Zeitzeug*innengespräch über DDR-Punks
anschließend: Konzert mit „Planlos“ und „Kollektiver Brechreiz“

Samstag, 17. August, 19 Uhr
Zeitzeug*innengespräch: 19 Uhr || Konzertbeginn 20 Uhr
Ort: Béi Chéz Heinz, Liepmannstraße 7B, 30453 Hannover


Alleine die Anwesenheit von Punks war zu DDR-Zeiten ein Affront gegenüber der Staatsmacht. Und sie wurden mit massiver Repression überzogen. Punks gab es aber dennoch, entgegen dem System, auch im Osten, sowohl als Musik als auch als Subkultur. Wir möchten mit Akteuren der damaligen Punkszene aus Berlin, Leipzig und Thüringen ins Gespräch kommen, was Punk damals bedeutete, und immer noch bedeutet. In einem moderierten Gespräch werden wir uns gemeinsam dem subversiven Potential von Punk zu DDR-Zeiten nähern, aber auch die Wende und die Nachwendejahre beleuchten und nach der Bedeutung von Punk im Heute fragen.
Anschließend gibt es ein Konzert mit zwei Bands, die schon zu DDR-Zeiten aktiv waren.

Zeitzeug*innencafé
Dienstag, 20. August, 16:30 Uhr
Ort: In der Ausstellung; Trammplatz, 30159 Hannover


Im Zeitzeug*innengespräch möchten wir bei Kaffee und Kuchen mit Zeitzeug*innen über ihr Erlebnis während, nach und vor der Friedlichen Revolution sprechen.

Sie sind mit Ihrer Perspektive und Ihren Erfahrungen der 1980er und 1990er Jahre herzlich willkommen: Treten Sie mit uns in den Austausch!

„Mein Denkmal ist..“
Offener Kreativ-Workshop für Kinder zum Thema „Mein Denkmal für die Zukunft“

Donnerstag, 22. August, 14 Uhr – 15:30 Uhr

Ort: In der Ausstellung; Trammplatz, 30159 Hannover

durchgeführt von Hanna Thuma, Kunstvermittlerin

In Leipzig wird bald ein Freiheits- und Einheitsdenkmal entstehen, das an die Friedliche Revolution von 1989 erinnern soll. Aber was genau ist damals eigentlich passiert? Und wieso brauchen wir dafür ein Denkmal? Was ist eigentlich ein Denkmal? Sind das nicht die alten verstaubten Männer auf Pferden, die in jeder größeren Stadt rumstehen, oder geht das auch anders?
In dem Workshop wollen wir im Ausstellungsraum über die Friedliche Revolution sprechen und uns selbst überlegen, wie wir ein Freiheitsdenkmal gestalten möchten. Dazu wollen wir Collagen basteln, neue Denkmäler aus Ton entwerfen oder eine Handlungsanleitung für den Bau eines neuen Denkmals schreiben.

Der Workshop ist kostenfrei. Am Workshop teilnehmen können Kinder und Jugendliche von 8 bis 16 Jahren, die Lust auf eine kreative Annäherung an die Ausstellung haben.

„Die verschwundene Heimat – Wie sich der Osten an die DDR erinnert“

Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit Dr. Sabine Kuder, Leiterin des Arbeitsbereiches Public History der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Freitag, 23. August, 18 Uhr
Ort: ZeitZentrum Zivilcourage, Theodor-Lessing-Platz 1A, 30159 Hannover


Wie viel DDR steckt noch im Osten? Und wie erinnert sich der Osten an die DDR? Das sind die beiden wesentlichen Fragen, denen wir in unserem Film nachgehen. Welche Erinnerungen an die DDR wach sind, hängt stark davon ab, wie wir die DDR erlebt haben. Diese Erinnerungen prägen unsere heutige Sicht auf das verschwundene Land. Aber auch unsere Zukunftsperspektive hängt stark davon ab.

Die DDR war ein widersprüchliches Land. Menschen die in ihr gelebt haben, erinnern sich an Glück und Leid, an das Gefühl von Sicherheit oder ein Leben in Angst; an Erfolge der sozialistischen Planwirtschaft und gleichzeitig an die langen Schlangen vor leeren Geschäften. Wie passt das alles zusammen? Und wie beeinflusst die Erinnerung an die DDR das Lebensgefühl im Osten heute? Manchmal scheint es, als hätte es mehr als eine DDR gegeben.

Der Film zeigt Menschen, die verschiedene, ja gegensätzliche Geschichten über den sozialistischen Staat erzählen: Arbeiter und ehemalige Funktionäre, DDR-Wirtschaftsbosse und politische Häftlinge. Uns interessiert, wie sie sich erinnern – und wie die DDR-Erfahrung ihr Leben im vereinten Deutschland prägt.

Regie: Michael Rauhut, 2019, 45 min

Ansprechpartner*innen:
Stiftung Friedliche Revolution
Susanne-Tenzler-Heusler
+49 173 378 66 01
presse@stiftung-fr.de

ZeitZentrum Zivilcourage Hannover
Dr. Jens Binninger
+49 511 168 420 88
erinnerungskultur@hannover-stadt.de

Hintergrund

Freiheits- und Einheitsdenkmal
In Leipzig entsteht ab 2025 ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür ist der Beschluss des Deutschen Bundestages. Der Leipziger Stadtrat hat im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt. Der internationale künstlerische Wettbewerb startete im März 2024, die Umsetzung des Siegerentwurfs ist ab Oktober 2025 geplant. www.freiheitsdenkmal-leipzig.de

Ein Projekt der Stiftung Friedliche Revolution zum Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig, gefördert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Stadt Leipzig.
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