Kurz bevor wir die Türen der Kunsthalle Bern nach einem Jahr des Experimentierens mit den operativen Aspekten des Institutionellen wiedereröffnen, werden wir uns in einen literarischen und theoretischen Kokon einhüllen. „Kokon“ wegen seiner transformativen Konnotation: der finale Moment, bevor sich ein Insekt verwandelt. Hier spiegelt der Begriff den Weg einer Institution wider, die sich in eine neue Richtung begibt, die sich seit zehn Monaten in einem "Fermentierungsprozess" befindet, in dem wir alle unsere Aktivitäten neu konfigurieren – von Ausstellungen und öffentlichen Programmen bis hin zu allen administrativen Aspekten der Einrichtung zeitgenössischer Kunst. Dies ist auch ein entscheidender Moment des physischen Wandels, da die Fassade des Gebäudes zum ersten Mal seit 1918 verändert und mit einem neuen Ein- und Ausgang an der Rückseite der Institution versehen wird; genau das Ereignis, welches uns zu dieser „Fermentierungsphase“ veranlasste und uns Raum gab, über das Erbe der Kunsthalle selbst nachzudenken.
Die Kunsthalle Bern freut sich sehr, die erste Schweizer Einzelpräsentation des 1987 in Ghana geborenen Künstlers Ibrahim Mahama zu zeigen. Das öffentliche Projekt ist eine Antwort auf die Verhüllung der Kunsthalle durch Christo & Jeanne-Claude – das erste Gebäude, das sie je verhüllten – anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums im Jahr 1968. Mahamas Entwurf untersucht die Spuren, die die Kunsthalle Bern im nationalen Gedächtnis hinterlässt, und die Auswirkungen, die sie auf die architektonische und künstlerische Landschaft der Stadt Bern hat. Er ist auch ein kritischer Kommentar zum eurozentrischen Fokus der Kunsthalle und unterstreicht die Rolle der Kunsthalle Bern bei der Gestaltung des westlichen Kanons zeitgenössischer Kunst.
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