Die Ausstellung über den Moskauer Konzeptualismus ist nach der Ausstellung "Die große Utopie" (1992) und "Traumfabrik Kommunismus" (2003) die dritte Schau, mit der die Schirn Kunsthalle Frankfurt wichtige künstlerische Entwicklungen der russischen Kunst des 20.Jh.s beleuchtet.
Präsentiert werden 130 Arbeiten von 30 Künstlern, die in den 60er Jahren in ihren Aktionen, Installationen und Texten die Bilderwelten der sowjetischen Ideologie kritisch reflektierten. Der Moskauer Konzeptualismus entwickelte sich innerhalb der unabhängigen, inoffiziellen Moskauer Kunstszene der 1960er, 1970er und 1980er Jahre.
Die Kunstströmung verstand sich als eine Untersuchung der sowjetischen symbolischen Ökonomie - und nicht als eine Alternative zur Marktökonomie westlichen Typs. Letztendlich zirkulierte der ideologische Text in der sowjetischen symbolischen Ökonomie, wie das Geld in der westlichen Marktökonomie zirkuliert. Das Hauptverfahren des Moskauer Konzeptualismus bestand darin, den offiziellen Diskurs privat, ironisch, profan zu benutzen, zu variieren und zu analysieren. In diesem Sinne versteht sich der Ausstellungstitel: die totale Aufklärung.
KÜNSTLERLISTE: Juri Albert, Sergei Anufriev, Grisha Bruskin, Erik Bulatov, Ivan Chuikov, Elena Elagina, Andrei Filippov, Ilya Kabakov, Georgy Kizevalter, Kollektive Aktionen, Komar & Melamid, Alexander Kosolapov, Juri Leiderman, Igor Makarevich, Medizinische Hermeneutik, Boris Mikhailov, Andrei Monastyrski, Nikolai Panitkov, Pavel Pepperstein, Viktor Pivovarov, Dmitri Prigov, Lew Rubinstein, Leonid Sokov, Vadim Zakharov.
Abbildung: KOMAR & MELAMID (VITALI KOMAR & ALEXANDER MELAMID)
DOPPELSELBSTPORTRÄT, 1984, Tempera auf Karton, 150 x 150 cm, Courtesy Antonio Piccolo Collection, (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2008
ÖFFNUNGSZEITEN: Di., Fr. – So. 10–19 Uhr, Mi. und Do. 10–22 Uhr.
SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
Römerberg
D-60311 Frankfurt
Telefon: (+49-69) 29 98 82-118
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