Ägypten, das Land der Pharaonen, fasziniert die Menschen seit Jahrtausenden. Nach dem Feldzug Napoleons an der Wende zum 19. Jahrhundert wurde das Land am Nil
eines der beliebtesten Ziele für Bildungs- und Kulturreisende. Auch viele Künstler begeisterten sich für das gleißende Licht und die einzigartige Landschaft. Die
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen widmet sich im Herbst mit gleich zwei Ausstellungen dem Thema Ägypten.
Zu den frühen Ägyptenreisenden gehörten Max Slevogt (1868-1932) und Paul Klee (1979-1940). Etwa 130 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, die im Zusammenhang
ihrer Reisen entstanden sind, verdeutlichen in der Ausstellung Nach Ägypten! Die Reisen von Max Slevogt und Paul Klee die Umbrüche am Übergang vom
Impressionismus zur Klassischen Moderne. Museen aus dem In- und Ausland sowie renommierte private Sammlungen unterstützen großzügig die Ausstellung mit
hochrangigen Leihgaben.
Die Ausstellung stellt zwei Künstler einander gegenüber, die zwar derselben zeitlichen Epoche, aber ganz unterschiedlichen Bildtraditionen und Gedankenwelten angehören. Slevogt und Klee haben Ägypten nicht nur auf unterschiedliche Art erlebt, sie haben ihre Eindrücke auch ganz unterschiedlich künstlerisch verarbeitet.
Die Eindrücke Ägyptens entfachten bei Slevogt eine bis dahin nicht gekannte Virtuosität im Umgang mit Farbe und Komposition. Im Unterschied zu Slevogt reiste Klee allein und mit wenig Gepäck nach Ägypten. Nach dem Besuch altägyptischer Monumente und Grabdenkmäler begeisterte er sich vor allem für die fruchtbare Landschaft am Nil. Klee reflektierte und transformierte das Gesehene erst nach seiner Rückkehr ins Atelier in einer Reihe neuer Werke.
Um die Darstellung des Fremden aus der jeweils eigenen Sicht geht es auch bei den Cabaret Crusades des ägyptische Künstler Wael Shawky (geb. 1971). Seine Video-
Trilogie schildert das Geschehen der Kreuzzüge konsequent aus arabischer Sicht. Marionetten verkörpern in den Filmen die historischen Gestalten. Die ersten beiden Teile der Video-Folge, die zu den viel besprochenen Entdeckungen der documenta 13 in Kassel gehörten, sind ab dem 6. September in der Grabbe Halle von K20 ausgestellt.
Den dritten Teil der Cabaret Crusades realisiert Wael Shawky nun den gesamten Herbst über in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen unter den Augen der Besucher: The
Secrets of Karbala lautet der Titel der bislang aufwändigsten Filmproduktion Shawkys. Am 4. Dezember 2014 wird der Film seine Welturaufführung im K20 erleben. Die
Parallelität von Ausstellung und Produktion stellt für das Museum und ebenso für den Künstler ein Novum dar.
STIFTUNG KUNSTSAMMLUNG
NORDRHEIN-WESTFALEN
Grabbeplatz 5
D-40213 Düsseldorf
K20 GRABBEPLATZ
kunstsammlung.de
Pressemitteilung
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neurotitan
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