Das Museum Haus Konstruktiv und die Zurich Insurance Group freuen sich ausserordentlich, mit Haroon Mirza (geb. 1977 in London) den diesjährigen Gewinner des «Zurich Art Prize» 2014 zu würdigen. Der anglo-pakistanische Künstler ist der siebte Künstler, dem die in enger Zusammenarbeit mit der Zurich Insurance Group etablierte Auszeichnung verliehen wird. Die Preissumme von CHF 80.000 fliesst in eine speziell für das Museum Haus Konstruktiv konzipierte Einzelausstellung.
2. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015
Haroon Mirza überzeugte die Jury mit seinen poetischen Licht- und Soundinstallationen. Sein künstlerisches Tun ist experimentell – er ist ein Bricoleur, der elektronische Klänge, Farbarrangements und Licht zu berückenden Kompositionen verbindet. Veraltete und neuere Technologien (z. B. Kassettenrecorder oder Plattenspieler einerseits, LED-Stangen und Computer andererseits) bilden einen wesentlichen Bestandteil seiner Gesamtkunstwerke. Neben Licht und Sound sind auch Videos und Möbel-Assemblagen wiederkehrende Elemente seiner Installationen, die beim Publikum ungewohnte Wahrnehmungserfahrungen erzeugen. Die Kompositionen des in London ansässigen Künstlers wirken wie elektronische Opern, Inszenierungen aus dem verwendeten Material und der vorgefundenen Architektur. Form und Inhalt seiner Werke nehmen stets Bezug auf den jeweiligen Ausstellungsort und passen sich dem Raum an. Darüber hinaus lassen sie Referenzen zur Kunst- und Musikgeschichte erkennen – vom Minimalismus über die kinetische Kunst der 1960er Jahre bis hin zur Musik von Edgar Varèse und Karlheinz Stockhausen oder zu Techno.
Für die Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv entsteht eine Reihe neuer Bildkompositionen, in denen das Leuchten von LEDs mittels Sonnenlicht gesteuert wird. Schon für seine Ausstellung in der von Le Corbusier entworfenen Villa Savoye nahe Paris hat der Künstler eine LED-/Soundkomposition konzipiert, die nur bei Sonneneinstrahlung aktiv wird. Stört man die Lichtzufuhr, erlischt das Bild und der Sound verebbt. Die neue Werkreihe greift auf dieselbe Funktionsweise zurück: Der Betrachter, der unmittelbar vor den Objekten steht, lässt die Lichter unwillkürlich ausgehen. Erst in sicherer Distanz zum Publikum leuchten sie wieder auf. Die Werkbetrachtung wird zum Auslöscher des Bildes und zwingt so den Rezipienten, eine veränderte Position einzunehmen. Neben diesen Arbeiten entsteht auch eine neue Rauminstallation, welche Video, Sound, Wasserkübel und Schaumstoff verbindet.
Die bisherigen Gewinner des «Zurich Art Prize»:
2013: Adrián Villar Rojas (geb. 1980 in Rosario)
2012: Mariana Castillo Deball (geb. 1974 in Mexiko)
2011: Mai-Thu Perret (geb. 1976 in Genf)
2010: Ryan Gander (geb. 1976 in London)
2009: Tino Sehgal (geb. 1976 in London)
2007: Carsten Nicolai (geb. 1965 in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz)
Museum Haus Konstruktiv
im ewz-Unterwerk Selnau
Selnaustrasse 25
CH-8001 Zürich
www.hauskonstruktiv.ch
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