Die erste Ausstellung im Jahr 2017 im Kunsthaus Graz widmet sich dem Taumel. Jenem körperlichen und geistigen Moment der Unsicherheit, der Krise oder der Befreiung, der auch Auslöser und Anlass kreativen Denkens sein kann. Durch den Taumel – so die Ausgangsthese der Ausstellung – gewinnen wir Wissen über unsere Fähigkeiten zum "Navigieren im Unbekannten".
Die Gruppenausstellung ist Teil des seit 2014 laufenden künstlerischen Forschungsprojektes "Dizziness – A Ressource" des Künstler/innenduos Ruth Anderwald Leonhard Grond an der Akademie der bildenden Künste, Wien, das den Begriff des Taumels interdisziplinär – ausgehend vom Medium Film – untersucht: in der Philosophie, Kreativitätsforschung, Kulturwissenschaft, Medizin und der Innovationsforschung. Gemeinsam mit Katrin Bucher Trantow wählten sie für Taumel. Navigieren im Unbekannten Werke von 27 Künstlerinnen und Künstlern aus, die den Taumel im künstlerischen Schaffen verorten. Darunter sind Arbeiten von Henri Michaux, Ólafur Eliasson, Ann Veronica Janssens, Bruce Nauman, Trevor Paglen, Esther Stocker und Oliver Ressler u. v. m.
Die destabilisierte Welt ist Alltag geworden: Täglich versetzen Krisennachrichten die Welt in einen realen oder fiktionalen Taumel. Ein generelles Gefühl drohender Unruhe und Angst vor unmittelbaren Veränderungen beschwört das Bild eines taumelnden Planeten herauf. Und doch, so wird vielfach behauptet, ist ein durch den Taumel der Systeme ausgelöstes Schaffen die Wurzel allen künstlerischen und kreativen Tuns. Als Zustand der „Navigation im Unbekannten“ erkennen wir den Taumel als Normalität in der mäandernden Suche nach dem kreativen Impuls.
Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
https://museum-joanneum.at/kunsthaus-graz
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