Fr 29.1.
Videodokumentation zur Eröffnung.
Sa. 30.1. 16 Uhr
Online-Ausstellungsgespräch mit der Künstlerin. Liveübertragung via Zoom und YouTube.
Die Zugangsdaten sind zeitnah auf der Homepage zu finden.
Das Museum ist bis auf Weiteres geschlossen.
Das Museum fasziniert Mariana Castillo Deball (geb. 1975, Mexiko-Stadt, Mexiko) als ein Ort, an dem uns ungewöhnliche, teils unbequeme Objekte begegnen. In ihrer künstlerischen Arbeit folgt Castillo Deball deren Geschichten, um einen neuen Blick und ein tieferes Verständnis kultureller, zeitlicher und räumlicher Zusammenhänge zu gewinnen. Sie hinterfragt die museale Erzählung, die über den Objekten liegt. Dazu recherchiert sie in Bibliotheken und Archiven, sucht die Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen und nutzt Methoden der Archäologie, Ethnografie und historischen Forschung. In umfangreichen Installationen, Skulpturen, Videos, Fotografien, Druckgrafiken und (Künstler-)Publikationen übersetzt Castillo Deball ihre Erkenntnisse in eine eigene, künstlerische Sprache. Mit Blick auf die Gegenwart macht sie entscheidende Momente der Kulturgeschichte sichtbar und lässt uns unsere eigene Entfremdung von den Dingen erfahren.
Der Titel ihrer Ausstellung „Amarantus“ nimmt Bezug auf die weltweit verbreitete Pflanze Amarant, auch Fuchsschwanz genannt. Die Amarant-Samen sind einer der wichtigsten Nahrungsmittel in Mexiko und wurden lange auch in religiösen Ritualen eingesetzt, weswegen sie zeitweise während der spanischen Kolonialzeit in Amerika verboten wurden. Die griechische Bedeutung des Wortes vermittelt die Vorstellung einer Blume, die nie verwelkt. In ähnlicher Weise begreift Mariana Castillo Deball auch die Objekte denen sie folgt. Selbst außerhalb ihres ursprünglichen Kontexts gleichen sie nie verwelkenden Blumen. In diesem Sinne stellt sich die Künstlerin ein Museum vor, das andere Lesarten kulturellen Wissens zulässt und neue Verbindungslinien zwischen den Dingen aufzeigt.
Die Ausstellung im MGKSiegen ist die erste Einzelpräsentation zum Gesamtwerk der mexikanischen Künstlerin in Deutschland. In 14 Räumen werden Werke aus den letzten 15 Jahren präsentiert. Darunter befinden sich zahlreiche aktuelle Installationen, die für die Siegener Ausstellung überarbeitet und neu produziert wurden.
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Mariana Castillo Deball wurde international mit renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter der Preis der Nationalgalerie, Berlin (2013), der Zürich Art Prize (2012) oder Ars Viva Award (2009). Sie hat an zahlreichen Großausstellungen und Biennalen teilgenommen, darunter die Sharjah Biennale (2017), Berlin Biennale (2014), dOCUMENTA (13), Kassel (2012) oder die Venedig Biennale (2011). Letzte Einzelausstellungen hatte die Künstlerin unter anderem im Modern Art Oxford, England (2020), im Museum Monash University Museum of Art, Melbourne und im New Museum, New York (beide 2019). Des Weiteren im San Francisco Art Institute (2016), im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin (2014), dem CCA: Centre for Contemporary Arts, Glasgow, Scotland oder der Chisenhale Gallery, London (2013). Seit 2015 lehrt sie als Professorin für Bildhauerei an der Kunstakademie Münster.
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Museum für Gegenwartskunst Siegen
Unteres Schloss 1
57072 Siegen
www.mgksiegen.de
Presse
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Mariana Castillo Deball
VILLA HEIKE
Haus am Kleistpark
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Haus am Kleistpark
ifa-Galerie Berlin