Der Zusammenarbeit von VAN HAM Kunstauktionen und dem ART LOSS Register sowie allen anderen beteiligten Parteien ist es zu verdanken, dass ein von den Nazis enteigneter Van Dyck der Erbin Jacques Goudstikkers, des berühmten Amsterdamer Kunsthändlers, restituiert werden konnte.
Das Bildnis der büßenden Magdalena ist nicht nur bemerkenswert, weil es ein eigenhändiges Werk des berühmten Malers Anton van Dyck ist, sondern weil es selber eine außergewöhnliche Geschichte hat. Ursprünglich Bestandteil der großherzoglichen Sammlung Claes Oldenburg, wurde es an den berühmten Amsterdamer Sammler und Kunsthändler Goudstikker Anfang des Jahrhunderts verkauft.
Es wurde VAN HAM bereits zur Versteigerung im Rahmen der Frühjahrsauktion angeboten. Das Art Loss Register hatte jedoch gebeten mit der Versteigerung des Bildes zu warten bis die Provenienz des Werkes lückenlos geklärt sei, um einen Verdacht der Beutekunst auszuschließen. So wurde das Gemälde von VAN HAM aus der Auktion zurück gezogen.
Heute gab Marei von Saher, die einzige noch lebende Erbin von Jacques Goudstikker, bekannt, dass das wieder aufgetauchte Gemälde mit dem Titel "Maria Magdalena" von Anton van Dyck an Sie restituiert worden sei.
Das Bild gehört zu einer umfangreichen Kunstsammlung im Besitz von Goudstikker, die von den Nazis kurz nach ihrer Besetzung der Niederlande im Jahre 1940 annektiert worden war. Jacques Goudstikker, seine Frau und sein Sohn flohen beim Einmarsch der deutschen Truppen im Mai 1940. Der Sammler war gezwungen sein Geschäft sowie rund 1.400 Kunstwerke zurückzulassen – nur die wichtigsten persönlichen Gegenstände nahm er mit. Reichsmarschall Hermann Göring nahm die Spitzenwerke aus der Goudstikker-Sammlung mit nach Deutschland – darunter auch die besagte "Maria Magdalena" von van Dyck.
Marei von Saher ist derzeit dabei, die im Krieg abhanden gekommenen Kunstwerke der Goudstikker-Sammlung wieder zu finden. Unter Vermittlung von VAN HAM wurden zwischen der Goudstikker Familie und Vertretern des Einlieferers des van Dyck-Bildes – einem privaten Sammler, der es vorzieht anonym zu bleiben - Verhandlungen geführt. Als Ergebnis dieser Gespräche zwischen dem Einlieferer und der Goudstikker Familie wurde eine Einigung erzielt, nach der das Gemälde an die Goudstikker Familie restituiert wurde.
Marei von Saher sagte, es sei "ermutigend zu wissen, dass VAN HAM, wie auch andere große Auktionshäuser, Schritte unternähmen um sicher zu stellen, dass in Bezug auf den Holocaust fragwürdige Kunstwerke nicht mehr angeboten werden ohne dass der ursprüngliche Besitzer davon in Kenntnis gesetzt wird. Das Bild wird nun als eines der Spitzenlose von VAN HAM in seiner kommenden Herbstauktion "Alte Kunst" (23. November 2002) zum Kauf angeboten. Zum ersten Mal seit 60 Jahren kommt ein kapitales Werk aus der berühmten Goudstikker Sammlung bei einer öffentlichen Auktion zum Aufruf. Dieses wird meine Familie zusätzlich in ihren fortdauernden Bemühungen darin unterstützen, verlorene Kunstwerke aus der Goudstikker-Sammlung zu lokalisieren und zu restituieren."
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ausführliche Infos: van-ham.com / Telefon 0221- 92 58 62-0
VAN HAM Kunstauktionen
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50968 Köln
Quelle: Van Ham Kunstauktionen
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