Nach gut zwei Jahren gibt Arnault den Kampf im Kunstauktionswesen auf.
Ein kurzer Rückblick: Nachdem Arnaults geplanter Einstieg bei Sotheby’s missglückt war, kaufte er das englische Auktionshaus Phillips und gliederte es in seinen Konzern LVMH (Louis-Vuitton-Moët Hennessy) ein, mit dem Ziel seinen Erzrivalen Francois Pinault, dem französischen Industrie-Magnaten und Chef von Christie's in Konkurrenz zu treten.
Um dieses Ziel zu erreichen holte Arnault die beiden ehemaligen leitenden Angestellten von Sotheby’s Daniella Luxembourg und Simon de Pury in sein Team, um die notwendigen Kontakte herzustellen. Außerdem bediente er sich im Kampf bei der Akquise des Mittels der Garantiesumme (z.B. Sammlung Berggruen oder die Sammlung von Nathan und Marion Smooke). Eine im Auktionswesen durchaus übliche Praxis trieb man bei Phillips auf die Spitze. Einzig die Sammlung Hoener im letzten Herbst sei ohne Garantiesumme versteigert worden.
Insgesamt soll das Unternehmen durch diese Taktik 180 Mill. $ verloren haben. So musste auch Arnault einsehen, dass es nicht so einfach ist, in diesem Preissegment mitzumischen. Da Arnault sich zeitgleich auch von dem amerikanischen Auktionshaus Selkirk’s getrennt hat, ist anzunehmen, dass er sich vom Kunstauktionsmarkt zurückzieht.
Für Phillips heißt das, dass LVMH ihren Anteil von bisher 75 % auf 27,5 % reduziert hat. Dafür haben Daniella Luxembourg und Simon de Pury ihre Anteile von 25 % erhöht. Sie werden künftig zusammen mit der Medienunternehmerin Louise Blouin MacBain und bisher ungenannten Investoren 72,5 % der Anteile erhalten.
Ob Phillips den zwei Rivalen jetzt noch Paroli bieten kann, wird sich bei den nächsten Auktionen zeigen.
sl
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