Die Kunsthalle zu Kiel zeigt als zweite Station nach dem Neuen Museum in Nürnberg den ars viva-Preis 2012/13 des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.. Neben Übernahmen aus der vorherigen Schau werden in Kiel eigens für diese Präsentation ausgewählte Werke der Preisträger unter den 11 ausgestellten, raumfüllenden Arbeiten zu sehen sein.
Der Preis wird seit 59 Jahren an junge, in Deutschland lebende Künstler verliehen. Die Auswahl der Künstler folgt in jedem Jahr einem anderen Themenschwerpunkt, der aktuelle Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst aufgreift und grundlegende gesellschaftliche Fragestellungen in den Fokus rückt. Die Auslobung des Preises stand in diesem Jahr unter dem Begriff Systeme.
Prämiert wurden drei internationale künstlerische Positionen, die auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Suchbegriff in Zusammenhang stehen:
Die türkischstämmigen Künstler Özlem Günyol & Mustafa Kunt spüren Strukturen gesellschaftlicher und politischer Systeme und daraus resultierenden Identitäten nach. Eine der für Kiel ausgewählten Arbeiten, die Wandzeichnung Ceaseless Doodle (2009),
zeigt ein scheinbar endloses, unregelmäßiges „Gekritzel“, dem die Umrisslinien aller Länder der Erde zugrunde liegen. Digital komprimiert und in ein chaotisches, fast kreisrundes Geflecht verwandelt, wecken die Linien Assoziationen an Himmelskörper wie die Erde.
Der neuseeländische Künstler Simon Denny widmet sich in seinen Arbeiten dem Umgang mit medial erzeugten, digitalen Bildern. Dabei interessieren ihn besonders die Gestalt und Funktionsweise von Kommunikationssystemen, wie z.B. die des Fernsehers. Die Bodeninstallation The Rise of Content (2012) zeigt Entwicklungsmechanismen der Kommunikationsformen vom Stift in der Hand bis zum iPad. Denny fragt nach dem Zusammenhang zwischen Inhalt und Form und dem Einfluss, den die Technik auf den Inhalt hat.
Melvin Moti, der in Rotterdam und Berlin lebt, bezieht sich mit seinen Werken auf visuell-optische Phänomene und deren Wirkungsweise auf die menschliche Psyche, mit Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowie realen und imaginierten Bildern. Eines der gezeigten Werke, Biography of a phantom (2005/2013), liegen beispielweise Recherchen des Künstlers zu einem erstmals im 19. Jahrhundert und seitdem immer wieder erschienenen Geist einer Person namens Katie King zugrunde. Dem historischen Archivmaterial zum Beweis der Existenz des Geistes stellt Moti eigene Aufnahmen von Orten anbei, an denen Katie King sich gezeigt haben soll.
Die dritte und letzte Ausstellungsstation ist vom 28. Juni – 6. Oktober 2013 das Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz.
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Kataloge/Medien zum Thema:
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Studio Hanniball
VILLA HEIKE
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Galerie im Saalbau
Akademie der Künste / Hanseatenweg