Logo art-in.de


Flowers & Mushrooms

Ausstellung im MdM MÖNCHSBERG

27.7. - 27.10.2013 | Museum der Moderne, Salzburg

Seit geraumer Zeit erlebt die Darstellung von Blume und Pilz eine Renaissance in der Bildenden Kunst. Die üppige Schau Flowers & Mushrooms beleuchtet die Klischees und die Vielzahl an Bedeutungsebenen von Blumen und auch Pilzen als Symbolträger in der Kunst. Anhand einer Auswahl von Werken aus den Bereichen Fotografie, auf Fotografie basierender Malerei, Video und Plastik/Installation werden aktuelle gesellschaftliche und ästhetische Fragestellungen verhandelt.
Blumen werden heute vorrangig mit ihrer dekorativen Funktion in Verbindung gebracht. Bei Hochzeiten aber auch bei Beerdigungen kommt ihnen überdies eine symbolische Funktion zu, stehen sie doch für Frische und Fruchtbarkeit ebenso wie für Vergänglichkeit und Tod. Eine nähere Betrachtung der vielfältigen symbolischen Verwendung in der Kulturgeschichte bringt weitere Bedeutungsebenen, die sich nicht selten auch auf das Ambivalente und Abgründige der menschlichen Existenz beziehen, zum Vorschein. Die zeitgenössische Kunst greift diese lange und komplexe Bildtradition von Blume und Pilz auf und schreibt sie in einer Erweiterung um neue Perspektiven fort.
Namenspate der Ausstellung ist das Künstlerduo Peter Fischli/David Weiss mit ihrer mehrteiligen Werkserie Ohne Titel (Flowers, Mushrooms). Mit der Rolle von Klischees und geläufigen Themen setzen sich die Schweizer seit vielen Jahren auseinander. Hier beinhalteten verschiedene Diaprojektionen samt einer umfangreichen Serie von Inkjet- Prints und Cibachromes Überblendungen von Blumen- und Pilzmotiven. Als Entrée zur Ausstellung zeigt ein historischer Teil Aufnahmen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Vor allem die Fotografie als neues Medium ist eine besondere Beziehung mit dem Floralen eingegangen: Die mittels Fotografie festgehaltenen vielfältigen Pflanzen- und Blumenformen dienten gleichsam als Ersatz für das traditionelle Herbarium oder aber als natürliche Vorbilder, als „Urformen der Kunst“ (Karl Blossfeldt, 1928) für ornamentale Gestaltungen im Unterricht. Bereits zu Beginn der Geschichte der Fotografie motivierte wissenschaftliches Interesse Pioniere wie William Henry Fox Talbot oder Anna Atkins zu bemerkenswerten Pflanzendarstellungen.
Die affirmative Übersteigerung des dekorativen Charakters der Blume reizte später keinen Geringeren als Andy Warhol, ein simples fotografisch reproduziertes Blumenmotiv in seinen Flowers (ab 1964) wieder aufzugreifen, in einer seriellen Wiederholung ironisierend zu überhöhen und damit einem banalen Alltagsgegenstand ikonischen Status zu verleihen. Künstler wie David LaChapelle und Marc Quinn führen mit der aggressiven Farbigkeit ihren beeindruckend herrschaftlichen Blumen- Arrangements das barocke Sinnbild für Üppigkeit fort, betonen aber auch jenen gleichermaßen enthaltenen drohenden Moment, in dem das Übermaß einen alles verschlingenden Charakter annehmen kann.
Blüte und Knospe stehen nach wie vor für Erotik im Allgemeinen, erzeugen durch ihr Erscheinungsbild Assoziationen mit dem weiblichen und männlichen Geschlecht im speziellen und wirken damit per se sinnlich. Als frühe Vorläuferin dieser sexualisierten und dennoch analytischen Wahrnehmung von Blumen gilt Imogen Cunningham, gefolgt von Robert Mapplethorpe, die beide diese spezielle Wahrnehmung – erotisch aufgeladen und gleichzeitig kühl – in ihren Fotografien umsetzten, indem sie in ihrer teils skulpturalen Behandlung der Blume Analogien zum menschlichen Körper zogen.
Künstlerinnen wie Vera Lutter, Paloma Navares und Chen Lingyang richten einen spezifisch weiblichen Blick auf die Blume als Symbol für die eigene identitätsstiftende Geschlechtlichkeit, aber auch für deren Verletzlichkeit und Ausgesetztheit und erheben die Blume damit auf eine sozialkritische und politische Ebene.
Eng verbunden mit dem Eros ist Thanatos, der Tod. Die welkende Blume als Symbol der Vanitas greift Michael Wesely in seinen Langzeitbelichtungen auf, die die Blumen durch den Prozess von der kraftvollen Blüte zum hängenden Kopf begleiten und dennoch bis zum Schluss ihre Schönheit unterstreichen. Entkleidet von jeder Lieblichkeit und sogar bedrohlich hingegen wirken die Monstrositäten aus Blumen in den „wüsten“ Video-Installationen von Nathalie Djurberg, die Gewalt und Missbrauch thematisieren.
Pilze bewegen sich sowohl in ihrem natürlichen Raum als auch in der Kulturgeschichte eher auf der Schattenseite. Hauptsächlich in Verbindung gebracht mit zwielichtiger Alchemie und Hexenkunst, begehrt und gefürchtet als Halluzinogen, fand der Pilz zahlreich Eingang in die phantastischen Bereiche von Kunst und Literatur. Ähnlich wie die Blume kann der Pilz eine lange kulturgeschichtliche Tradition aufweisen und taucht seit geraumer Zeit im Kontext künstlerischer Produktionen immer wieder auf.
Sylvie Fleury kontrolliert beispielsweise den Raum mit einem „Wald“ überdimensionierter „mushrooms“, deren mit Autolack überzogene Oberfläche den ihnen innewohnenden Charakter eines Fremdkörpers verstärkt. Ihre Überdimensionalität und glitzernde Erscheinung lässt an Szenen aus „Alice im Wunderland“ denken, in denen die Protagonistin von einem Pilz isst, um schrumpfen und wieder wachsen zu können. Mit geradezu wissenschaftlichem Interesse ist Carsten Höller den Pilzen auf der Spur, deren Einzigartigkeit und Individualität er in detailreichen Farbfotografien dokumentiert, oder in überlebensgroßen raumgreifenden Skulpturen und Schaukästen umsetzt.
Zu sehen sind Werke von Nobuyoshi Araki, Anna Atkins, Eliška Bartek, Christopher Beane, Karl Blossfeldt, Lou Bonin-Tchimoukoff, Balthasar Burkhard, Giovanni Castell, Georgia Creimer, Imogen Cunningham, Nathalie Djurberg, Hans-Peter Feldmann, Peter Fischli/David Weiss, Sylvie Fleury, Seiichi Furuya, Ernst Haas, Carsten Höller, Judith Huemer, Dieter Huber, Rolf Koppel, August Kotzsch, David LaChapelle, Edwin Hale Lincoln, Chen Lingyang, Vera Lutter, Katharina Malli, Robert Mapplethorpe, Elfriede Mejchar, Moritz Meurer, Paloma Navares, Nam June Paik, Marc Quinn, Albert Renger-Patzsch, Zeger Reyers, Pipilotti Rist, August Sander, Gitte Schäfer, Shirana Shahbazi, Luzia Simons, Thomas Stimm, Robert von Stockert, William Henry Fox Talbot, Diana Thater, Stefan Waibel, Xiao Hui Wang, Andy Warhol, Alois Auer von Welsbach, Michael Wesely, Manfred Willmann, Andrew Zuckerman.

MdM SALZBURG
Museum der Moderne - Rupertinum
Mönchsberg 32
5020 Salzburg • Austria
http://www.museumdermoderne.at




PM





Kataloge/Medien zum Thema: Carsten Höller



Carsten Höller:


- Art Basel 2013

- Art Basel 2016

- Art Basel Hong Kong 2014

- Art Basel Hong Kong 2014

- Art Basel Hong Kong 2016

- Art Basel Hong Kong 2018

- Art Basel Miami Beach 2013

- art basel miami beach 2014

- art berlin 2017

- art cologne 2015

- artbasel2021

- artbasel2021

- artbasel2021

- Athens Biennale 2018

- Berlin Biennale 1998

- Berlin Biennale 2014

- Biennale Venedig 2009

- Biennale Venedig 2015

- Boijmans Post War Collection

- Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft - Kunsthalle zu Kiel

- Eine Geschichte Zeitgenössische Kunst aus dem Centre Pompidou 2016

- EVA International 2016

- evn sammlung

- Faites vos jeux ! Kunst und Spiel seit Dada

- Flowers & Mushrooms, Salzburg

- Frieze London 2022

- Frieze London 2022

- Gagosian Gallery

- Göteborg Biennial for Contemporary Art, 2003

- Gwangju Biennale 1995

- Gwangju Biennale 2014

- Istanbul Biennial 1997

- Istanbul Biennial 1999

- Lyon Biennale 1995

- Manifesta 1, 1996

- Manifesta 2, 1998

- Massimo De Carlo

- MoMA Collection

- S.M.A.K. Sammlung Gent

- Sammlung 20. 21. Jh. Kunstmuseum Basel
  • ARTISTS´ GAMES, PUBLIC´S GAMES

  • Schirn Kunsthalle Frankfurt: AUF EIGENE GEFAHR ( 27.06.-7.09.03)

  • Die zehn Gebote - eine Kunstausstellung im Deutschen Hygiene-Museum, Dresden (19.6.-5.12.04)

  • ein - leuchten im Museum der Moderne Salzburg / Mönchsberg (25.07.-31.08.04)

  • SLOW ART - museum kunst palast, Düsseldorf (noch bis 6.11.05)

  • Lichtkunst aus Kunstlicht - Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (19.11.05-1.5.06)

  • Art Goes Underground - Nord-Süd Stadtbahn, Köln

  • Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft - Kunsthalle zu Kiel

  • Eating the Universe. Vom Essen in der Kunst - Galerie im Taxispalais, Innsbruck

  • Rosemarie Trockel. Verflüssigung der Mutter - Kunsthalle Zürich

  • Unsere 9 besten Videos 2010

  • Pèlerinages Kunstfest Weimar: Vision. Das Sehen (Anzeige)

  • Flowers & Mushrooms

  • Aktuelle Buchliste

  • Aktuelle Buchliste

  • Unser aktuelles top 69 Ranking im Februar 2014 - ungefiltert

  • Die top 106 im Mai 2014

  • Carsten Höller: LEBEN

  • Jäger & Sammler

  • Künstler liste Ende Oktober 2014

  • Künstlerdatenbank

  • Belle Haleine – Der Duft der Kunst

  • Biennale Venedig 2015 Künstlerliste der Ausstellung

  • Datenblätter und Kunstkompass

  • Künstlerliste 2015 inklusive Messebeteiligungen

  • playing future

  • Ausgewählte Kunstvereine und ihre Jahresgaben

  • Biennalen Künstler Verknüpfungen

  • Eine Geschichte: Zeitgenössische Kunst aus dem Centre Pompidou

  • ICH ist eine EGO-Maschine

  • Künstlerliste 2018

  • Neues aus der Künstlerdatenbank

  • Biennale Künstler 14.12.2016

  • Peter Mertes Stipendium 2016: Israel Aten und Katharina Monka

  • Künstler und ihre Medien 2017 (mit Biennale-Teilnahmen)

  • Altered States. Substanzen in der zeitgenössischen Kunst

  • Künstlerliste 2017

  • Untersuchungen

  • 58. Venedig Biennale: Ralph Rugoff

  • Künstlerliste mit Biennalebeteiligungen

  • Über 500 Künstler*innen und die Anzahl der Biennaleteilnahmen

  • EKSTASE

  • Biennalen und ihre Künstler 2018

  • Peter Mertes Stipendium 2018: Robert Brambora, Stefani Glauber

  • Unsere top 109 der Künstler*liste 2019

  • Unsere top Biennaleteilnehmer* der Künstler*liste 2019

  • Adventskalender 2019

  • Visualisierungen zum Kunstmarkt

  • Untersuchung Kunstsystem - Visualisierungen von Netzwerkanalysen

  • top


    Künstler:innen in Ausstellungen 2023 auf art-in.deKünstlerliste 4. Bangkok Art BiennaleKünstlerliste Manifesta 15Künstler:innen im Deutschen Pavillon in Venedig von 1972-2024Künstler:innen Liste - Nur eine Biennale Teilnahme und die in VenedigKünstler:innen Liste - Gallery Weekend 2024 04 BerlinLa Biennale di Venezia - Biennale Venedig 2024Künstlerinnen Liste Whitney Biennial 2024: Even Better Than the Real ThingTurner PrizeKünstler:innen 2023 / 2021Künstlerliste: 12th Gwangju Biennale 2023Aus unserer Datenbank: Künstlerprogramm des DAAD und documentaAgainst the Logic of War: 5th Kyiv Biennial announces its list of artists6. Biennale der Künstlerinnen im Haus der KunstNeue Künstler*innenliste unter dem Aspekt der MesseteilnahmeNeue Künstler*innenliste unter dem Aspekt der MesseteilnahmeKünstler*liste zur Istanbul Biennale 2022, 17. September – 20. November 2022.Künstler*liste zur Manifesta 14 2022, 22. Juli bis 30. Oktober 2022Künstler*liste zur Berlin Biennale 2022, Still Present! 11. Juni bis 18. September 2022Künstler*liste zur Manifesta 14 2022Künstler*liste zur Whitney Biennale 2022Venedig Biennale 2022 Künstler*innenlisteDie neue Künstler*liste 2023, 2021, 2019documenta fifteen Kassel Künstler*liste und InformationenKünstler*liste Gallery Weekend Berlin 2021 09Künstler*innen, Galerien und die Art Baselsonsbeek20→24Künstler*liste zur 34th Bienal de Sao Paulo – Though its dark, still I singKünstler* mit mehr als 6 Einträgen in unserer Künstler*datenbank. Alphabetische ReihenfolgeKünstlerinnen und Instagram


    Anzeige
    Rubica von Streng


    Anzeige
    aladag Magdeburg


    Anzeige
    Gulia Groenke


    Anzeige
    Responsive image

    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Akademie der Künste / Hanseatenweg




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Kommunale Galerie Berlin




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Urban Spree Galerie