Larry Sultan (1946–2009) ist in Deutschland bislang nur Kennern bekannt, zählt aber im amerikanischen Kunstdiskurs zu den zentralen Positionen der post-konzeptuellen Fotografie. Nachdem Sultan bereits 1977 zusammen mit Mike Mandel durch die medienkritische Serie Evidence einen ganz wichtigen Beitrag zur neueren Geschichte der Fotografie geliefert hatte, sorgte er zu Beginn des 21. Jahrhunderts erneut durch den Blick hinter die Kulissen der Pornoindustrie in der Reihe The Valley für großes Aufsehen.
Die vom Kunstmuseum Bonn ausgerichtete Schau ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in einem deutschen Museum. Sie steht in einer Reihe von Präsentationen des Kunstmuseums zur neueren amerikanischen Fotografie wie u.a. von Mitch Epstein oder Lewis Baltz. In einem umfassenden, retrospektiven Blick wird das von Sultan gemeinsam mit Mike Mandel erarbeitete Frühwerk in mehreren Serien entfaltet.
Darüber hinaus werden auch exemplarische Fotografien aus den drei farbigen Bildreihen seines Spätwerks, Pictures from Home, The Valley und Homeland, zu sehen sein. Erstmals wird auch ein Beispiel aus der Reihe Billboards gezeigt, deren Motive ursprünglich in den 1970er-Jahren für den öffentlichen Raum entstanden sind.
Der in Kooperation mit dem S.M.A.K. in Gent entstandene Katalog vermittelt mit zahlreichen Beiträgen einen umfassenden Überblick über das Werk von Larry Sultan.
KUNSTMUSEUM BONN
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