Die JULIA STOSCHEK COLLECTION hat begonnen, ihren Sammlungsbestand von mehr als 860 Werken von 282 Künstler*innen ohne Beschränkungen und kostenlos online zugänglich zu machen. Damit nimmt eine der weltweit größten Privatsammlungen für zeitbasierte Medienkunst eine Vorreiterrolle in der konsequenten Demokratisierung dieser Kunstform ein.
„An unseren Standorten in Düsseldorf und Berlin können maximal 15 Prozent des Sammlungsbestands gleichzeitig ausgestellt werden. Mit der virtuellen Öffnung der Sammlung geht für mich deshalb ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Kunst will und muss gesehen werden“, sagt Sammlerin Julia Stoschek.
Bisher sind bereits über 63 film- und videobasierte Werke von 21 Künstler*innen aus der Sammlung in voller Länge unter www.jsc.art im Online-Sammlungskatalog abrufbar. Mit dabei sind u.a. Arbeiten von John Bock, Monica Bonvicini, Keren Cytter, Jen DeNike, Nathalie Djurberg & Hans Berg, Cao Fei, Fischli & Weiss, Christian Jankowski, Kate Gilmore, Lutz Mommartz, Elizabeth Price, Wolfgang Tillmans und Tobias Zielony.
„Mit ihren audiovisuellen Eigenschaften ist zeitbasierte Medienkunst dafür prädestiniert, auf dem Computer, Tablet oder Handy angeschaut zu werden. Wir wollen damit auch jene erreichen, die sich bislang noch nicht mit dieser Kunstform auseinandergesetzt haben. Schon jetzt sind über 15 Stunden Film- und Videokunst erfahrbar“, sagt Stoschek. Das inhaltliche Spektrum reicht von frühen Werken aus den 1970er-Jahren, wie von Barbara Hammer, der Pionierin des Queer Cinema, bis hin zu aktuellen Arbeiten, wie von Jon Rafman, der sich mit den Untiefen des Darknets auseinandersetzt.
Das digitale Angebot wird in den nächsten Monaten in enger Absprache mit den Künstler*innen wöchentlich erweitert. In dem begleitenden Online-Video-Format „Julias Most Wanted“ stellt die Sammlerin persönlich jede Woche eines der veröffentlichten Werke vor (Instagram). „Film- und Videokunst waren in ihren Anfängen zutiefst demokratische Medien, ohne Limitierungen und Restriktionen für Künstler*innen und Rezipient*innen“, so Stoschek. „Daher freue ich mich, dass bereits viele Künstler*innen der Sammlung unseren Ansatz unterstützen und uns erlauben, ihre Werke auch online zu präsentieren. Dafür bin ich dankbar.“
Im Online-Sammlungskatalog, der inzwischen vollständig abrufbar ist, können alle 860 Werke sowie 282 Künstler*innen der Sammlung recherchiert werden. Die einzelnen Werke oder Reproduktionen der Arbeiten werden auf einer Art schwarzen Bühne, die an eine Black-Box-Situation erinnert, präsentiert. Ergänzend bieten Werkangaben, Abbildungen sowie über 120 Werktexte in Deutsch und Englisch ein weiterführendes Informationsangebot. Installationsansichten geben zudem Hinweise auf die von den Künstler*innen für die Werke intendierten Ausstellungspräsentationsformen. Auf diese Weise erschafft die Website einen zusätzlichen Präsentationsraum zum realen Museumsbesuch.
Das Projekt wird von Anna-Alexandra Pfau, Leiterin der JSC Düsseldorf & Sammlung, geleitet. Das Konzept und Design für eine zeitgemäße Online-Präsentation stammen vom Studio von Monkiewitsch in Zusammenarbeit mit dem Studio Michael Pichler. Die technische Programmierung wurde von Tim Rodenbröker und Christian Trick durchgeführt.
www.jsc.art
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Beuys
Galerie Johannisthal
Schloss Biesdorf
Haus am Kleistpark
Kommunale Galerie Berlin
VILLA HEIKE