Besuch der Ausstellung nach Anmeldung und in Übereinstimmung mit den geltenden Inzidenzbestimmungen unter info@halle-fuer-kunst.de oder +49 (0) 4131 402001.
Kitty Kraus’ Arbeiten sind geprägt von einer äußersten, an die Formensprache des Minimalismus angelehnte Reduktion und verweigern sich einer (Über)Fülle an Material und Narration. Trotz dieser absoluten Reduziertheit füllen sie den gesamten Raum aus, inkorporieren ihn und lassen ihn zum Teil der Arbeiten werden. Der Klarheit der Werke wohnt dabei oftmals eine Ambivalenz inne, welche sich aufgrund der ungewöhnlich minimalen Setzungen, die sie sind, erst nach und nach entfaltet. In ihnen vereinen sich Härte, wenn nicht gar Aggressivität, mit einer Fragilität, die sich vielfach als Moment der Gefährdung für die Betrachter*innen, aber auch für die Arbeiten selbst zeigt. Mit der formalen Strenge geht zudem eine poetische Dichte einher, welche sich den assoziativen Räumen verdankt, die die Arbeiten – trotz oder wohl eher wegen ihrer Reduziertheit – eröffnen. Möchte man diese poetische und auch metaphorische Ebene fassen, wäre sie wohl am besten als eine beschrieben, die auf zutiefst grundlegende physische wie psychische Aspekte (menschlichen) Lebens verweist. Kraus’ Arbeiten vollziehen dabei meist einen Prozess, sind in Bewegung oder changieren zwischen Permanenz und Zeitlichkeit, und erzählen darin von den sich eröffnenden Möglichkeiten, wenn Bedingungen und Zustände sich ändern.
Für ihre Ausstellung in der Halle für Kunst hat Kitty Kraus eine Installation entwickelt, in der sie mit Licht und Raum arbeitet. Das Licht zeichnet Linien auf die Wände, markiert so den Raum und füllt ihn mit einer spezifischen Atmosphäre aus. Als Gebilde, die unter oder auf Tischen platziert sind und an Architekturmodelle erinnern, sind die Lichtquellen jedoch nicht nur Lichtquellen, sondern – wie der Raum selbst – Gehäuse. Räume bieten Schutz, schließen aber auch ein und aus. Sie können sich verengen, öffnen oder gar gesprengt werden. Spinnt man die Idee des Raumes weiter, eröffnen sich Fäden, die mitnichten nur physische, sondern ebenso gedankliche Gebilde/Gebäude meinen.
– kuratiert von Stefanie Kleefeld
Halle für Kunst Lüneburg e.V.
Reichenbachstraße 2
Postfach 2128
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