Jan-Ole Schiemanns Gemälde zeigen spielerische und doch komplexe Strukturen: Gewachsene Maltechniken aus Tinte und Acrylfarbe fügen sich teilweise zu verdichtet surrealen Kompositionen oder expressiv-abstrakten Formenwelten zusammen. Seine gestischen Linien formatieren konturierte Gebilde – mal geometrisch, mal biomorph – die der Künstler zu gemalten Hybriden verwebt und sie gegeneinander ausspielt oder in symbiotischer Harmonie wirken lässt. Dabei nutzt Schiemann verschiedene Leinwandformate und Bildträger als visuelle Spielwiese, die es ihm ermöglicht, seine variantenreiche Formsprache und eigensinnige Zeichensysteme mit ihren amorphen Fragmenten und Farbflächen zu analysieren, zu sezieren oder auch in Frage zu stellen.
Für die Ausstellung in Gladbeck hat Schiemann einen neuen Werkzyklus geschaffen und eine Installation eigens für die Räumlichkeiten der Neuen Galerie gefertigt. Die malerische Rauminstallation des Künstlers, wirkt wie eine kartographische Landschaft aus Eindrücken und Möglichkeiten, über die das Auge streift und lädt dazu ein, sich durch die Gemälde zu bewegen. Das Expressive wird über das Visuelle hinaus physisch Erfahrbar gemacht, ohne uns mit immersiver Effekthascherei aus der Beobachter:innen-Rolle zu heben. Die großformatigen Gemälde, die Schiemann für den Neubau der Galerie fertigte, scheinen ihrerseit ein intrinsisches Verweissystem aufzubauen, das über Zeichen, Farbe und Gesten funktioniert und sich zu einem fantastischen Kosmos malerischer Phänomene und offener Narrative zusammenfügt.
Jan-Ole Schiemann zeigte unter anderem bei Nino Mier im Marfa,Texas, in der Galerie Wentrup, Berlin, im Museum für zeitgenössische Kunst, Antwerpen, in der Galerie Almine Rech in London und Brüssel und der Kasmin Gallery, New York. Er studierte an der Kunstakadeemie in Kassel und absolvierte an der Kunstakademie Düsseldorf, bei Albert Oehlen und Andreas Schulze.
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Jan-Ole Schiemann's paintings show playful yet complex structures of superimposed images: Collaged painting techniques of ink and acrylic paint come together to form condensed surreal compositions whose gestural line contours form shapes that the artist weaves into painted hybrids. Schiemann uses various canvas formats and image carriers as a visual playground that allows him to analyse, dissect or even question his formal language and sign systems, the colourful biomorphic fragments and ink stains.
For the exhibition in Gladbeck, Jan-Ole Schiemann has created a new cycle of works and produced an installation especially for the Neue Galerie. The artist's painterly spatial installation looks like a cartographic landscape of impressions and possibilities that the eye wanders over and invites us to move through the paintings. The expressive is made physically tangible beyond the visual, without lifting us out of the role of observer with immersive showmanship. The large-format paintings that Schiemann produced for the gallery's new building seem to build up an intrinsic system of references that functions via signs, colour and gestures and merges into a fantastic cosmos of painterly phenomena and open narratives.
Jan-Ole Schiemann has exhibited at Nino Mier Gallery in Marfa, Texas, Galerie Wentrup, Berlin, the Museum of Contemporary Art, Antwerp, Almine Rech Gallery in London and Brussels and Kasmin Gallery, New York, among others. He studied in Kassel and graduated from the Kunstakademie Düsseldorf, where he studied under Albert Oehlen and Andreas Schulze.
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Neue Galerie Gladbeck
Bottroper Str. 17
Gladbeck 45964
Germany
www.galeriegladbeck.de
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