Raphaela Vogels Arbeiten sind multimediale Installationen aus Musik- und Soundcollagen sowie Videofilmen, oft ergänzt durch gefundene Objekte, Maschinen und selbst produziertes Material. Ihre Werke interagieren stark mit der Architektur und Umgebung der Ausstellungsräume und ermöglichen dem Publikum einzigartige Raumerfahrungen, die sich nicht isoliert betrachten lassen.
In ihrer Einzelausstellung Die Dressur des Raumes: Zikkurat der toten Winkel in der Kunsthalle Giessen erforscht Raphaela Vogel das Thema Raum aus vielfältigen Perspektiven. Der Titel ist Programm: Vogel beleuchtet die gewaltsame Beherrschung und Zähmung des Raumes ebenso wie dessen sanfte Modellierung. Raum erscheint dabei teils formbar und beeinflussbar, teils widerspenstig und ungehorsam. Der Untertitel verweist auf Raum als mythologisch anmutendes Wesen, das sich der Dressur entzieht – die "Zikkurat" als Verbindung von Himmel und Erde und der "tote Winkel" als das Unfassbare im Raum. Diese multiperspektivische Herangehensweise spiegelt Vogel in einer raumgreifenden Installation wider. Sie kombiniert einen historischen Schlitten mit stählernen Waage-Elementen, einer Metapher für Gerechtigkeit, und thematisiert strukturelles Unrecht in Kulturpolitik und Machtverhältnissen. Videomaterial und ein neuer Film ergänzen die 14-teilige Videoprojektion auf der Waage.
Raphaela Vogel (* 1988 Nürnberg, lebt in Berlin) studierte an der Städelschule in Frankfurt sowie an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Sie war Gastprofessorin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und ist derzeit Professorin an der Akademie der Bildenden Künste München. Die Künstlerin war Teil der Ausstellung „The Milk of Dreams“ auf der Biennale in Venedig und hatte Einzelausstellungen in u. a. De Pont Museum für zeitgenössische Kunst, Tilburg; Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin; Neuen Museum, Nürnberg; Kunsthaus Bregenz; Haus der Kunst, München, sowie der Kunsthalle Basel.
Kunsthalle Giessen
Berliner Platz 1, 35390 Gießen
www.giessen.de
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