Mit der Ausstellung Rendez-vous erforscht MARTa - Herford die Vielfalt und Entwicklung im Werk des Kameruner Künstlers Pascale Marthine Tayou. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Entwicklung von Tayous Schaffen, ohne eine Retrospektive im klassischen Sinne zu sein. Neben einer Auswahl von Arbeiten, die im S.M.A.K. Gent erstmalig gezeigt wurden, sind sowohl völlig neue als auch überarbeitete Installationen des jungen Künstlers zu sehen.
Die Ausstellung und der Katalog entstanden in einer Kooperation mit dem S.M.A.K. Gent, dem ehemaligen Museum von Jan Hoet, dem künstlerischen Direktor des MARTa Herford.
In Tayous Werk ist sein Heimatland Kamerun stark präsent. Hier liegt die Quelle seiner Inspiration, was sowohl in der Symbolik besonderer Objekte, in den Photos als auch in den Filmen zum Ausdruck kommt. Tayou bezieht zusätzlich gezielt Aspekte der westlichen Kultur in sein Werk mit ein und erlangt dadurch eine interkulturelle Bedeutung.
In Herford verwandelt er die Ausstellung in ein anthropologisches Laboratorium in dem er einen Gang durch eine teils fiktive, teils wirklichkeitsbezogene Kunstwelt anlegt. Dabei lässt er sich durch die spezifischen räumlichen Gegebenheiten der Architektur von Frank Gehry inspirieren.
Pascale Marthine Tayou
Pascale Marthine Tayou wurde 1967 in Yaoundé, in Kamerun, geboren. Nach Aufenthalten in Stockholm und Paris lebt und arbeitet er heute in Gent. Tayou gehört zu den afrikanischen Künstlern, welche die postkoloniale Kultur neu definieren und Erfahrungen aus ihrer ursprünglichen Heimat mit denen aus Europa verbinden. Tayous Werk ist ausgesprochen vielfältig und umfasst Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Videos und Performances. Überall dort, wo er seine familiäre Herkunft, seine nomadische Existenz zwischen seiner afrikanischen Herkunft und seinem Leben in Europa verarbeitet, gewinnt es tagebuchartige Züge. Tayou stellt darüber hinaus Fragen nach kultureller und nationaler Identität und schließt auch existentielle Themen wie AIDS oder die Komplexität des Stadtlebens nicht aus. Auf tiefgründige Weise erforscht der Künstler die Durchlässigkeit von Grenzen. Er sucht nach einer Definition des Ich, thematisiert dessen Prägung durch die persönliche Geschichte und beleuchtet zugleich Fragen nach ökonomischen Zusammenhängen oder Migrationsprozessen.
Pascal Marthine Tayou ist ein junger, bereits international renomierter Künstler. Er nahm an der "Documenta 11" teil, war auf der letzten Biennale in Venedig zu sehen wie auch auf wichtigen Ausstellung in Gent und Paris. "Rendez-vous" im Marta Herford ist Tayous erste große Ausstellung in Deutschland. ... (Presse / MARTa Herford)
Abbildung: Pascale Marthine Tayou: Cercle de paix, 2005
Foto: Dirk Pauwels, Copyright: Pascale Marthine Tayou / MARTa Herford
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