Das Thema Unter Helden. Vor-Bilder in der Gegenwartskunst
„That it´s all just a little bit of history repeating” sang Shirley Bassey 1997 gemeinsam mit dem Big Beat-Duo Propellerheads in ihrem Track History Repeating. Mit Skepsis und Ironie blickt die Soul Diva auf die Welt, die sich von vermeintlich immer neuen Revolutionen und Moden infizieren lässt. Shirley Bassey bleibt dabei ruhig, denn all diese Trends hat sie bereits gesehen: „And I´ve seen it before. And I´ll see it again.”
Ganz unrecht hat die britische Sängerin mit dieser Einschätzung wohl nicht. Tatsächlich leben wir in einer Gegenwart, die in großen Teilen aus kulturellen Artefakten besteht: Bildende Kunst, aber auch Musik, Mode, Film und Literatur beziehen sich fast unweigerlich auf andere Künstler und verwenden deren Arbeitsweise wie Motivkanon für die eigene künstlerische Praxis. Anders als durch die Analyse des Vergangenen erscheint es vielfach kaum möglich, die gesellschaftliche und kulturelle Gegenwart zu erfassen und zu kommentieren. Auch die Gegenwartskunst nutzt ein komplexes Referenzsystem aus Zitaten und Variationen, aus Appropriation, Adaptionen und Samplings. Künstler verweisen auf historische Vorbilder und es wird übermalt, re-inszeniert, konterkariert, integriert, systematisiert und auch ikonisiert. Der dezidierte und bewusste Bezug auf andere Künstler oder künstlerische Epochen ist in den letzten Jahrzehnten zu einer ebenso populären wie gängigen Arbeitsweise geworden.
Die Ausstellung
Die internationale Gruppenausstellung „Unter Helden. Vor-Bilder in der Gegenwartskunst“ begibt sich auf die Suche nach aktuellen Beispielen künstlerischer Bezugnahmen und beschäftigt sich mit der Frage, warum in der Gegenwartskunst der dezidierte Bezug auf andere Künstler oder auf künstlerische Epochen und Stilrichtungen zu einer so populären wie gängigen Arbeitsweise geworden ist.
Beteiligte Künstler
Den an der Ausstellung beteiligten Künstlern – u. a. Claudia Angelmaier, Hanna Brandes, Jan Dörre, Elmgreen & Dragset, Sabine Groß, Carina Linge, Benjamin Moravec, Jonathan Monk, Klaus Mosettig, Daniel Richter, Norbert Schwontkowski, Stefan Stößel, Javier Téllez, Veron Urdarianu, Gabriel Vormstein, Mark Wallinger und Martin Wöhrl – geht es jedoch weder um einen kulturellen Wertekonservativismus noch um die romantische Verklärung der Vergangenheit. Vielmehr handelt es sich bei ihren Arbeiten um subjektive Neuinterpretationen kunsthistorischer Mythen mit einer dezidiert neuen, eigenständigen Qualität. Die in der Kunsthalle Nürnberg ausgestellten Werke stehen für intelligente, kritische, subversive oder auch anerkennende Kommentare auf die „Helden“ der Kunstgeschichte.
Abbildung: Elmgreen & Dragset, Mercury (Socks), 2009, Laserchrome-Farbfotografie auf Aluminium aufgezogen, © VG Bild-Kunst Bonn, 2011
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00-18.00 Uhr
Mittwoch bis 20.00 Uhr
Montag geschlossen.
Kunsthalle Nürnberg
im KunstKulturQuartier
Lorenzer Straße 32
90402 Nürnberg
0049-(0)911-231 31 82
nuernberg.de
Pressemitteilung
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