Die indische Künstlerin Shilpa Gupta (*1976 in Mumbai, lebt und arbeitet in Mumbai) setzt sich in ihren neueren Arbeiten mit dem Klima der Angst auseinander, das das Leben in vielen Teilen der Welt aufgrund unterschiedlicher Bedrohungsszenarien durchdringt. Territoriale Grenzen, die Konfiszierung von Gegenständen auf Flughäfen, das ungeklärte Verschwinden von Menschen im Krieg sind Themen, die sie auf sensible Weise aufgreift und in ihren Werken verarbeitet. Anhand von Alltagsobjekten und vertrauten Erfahrungen untersucht Gupta die Räume des persönlichen und globalen Bewusstseins, die zwischen Angst und Sehnsucht, Kontroll- und Freiheitsdenken pendeln: Dabei verlieren die Grenzen ihre feststehende Form, Definitionen werden aufgebrochen, Bedeutungen verdichten oder erweitern sich. Die skulpturalen Objekte, Installationen, Videoarbeiten und Fotografien, die speziell für diese Ausstellung entstanden sind, widmen sich diesen Fragen in einem persönlichen, intimen Ton, der uns involviert und zu individuellen Assoziationen und Reflektionen ermutigt. All dies geschieht, ohne die Grenzen, die Gupta anschaulich macht, zu verfestigen. Vielmehr bergen ihre Arbeiten immer ein Moment der Überschreitung in sich.
Kuratorin: Renee Baert, Montreal
Ausstellungsproduktion: Cargo Curatorial Group, Montreal
Weitere Ausstellungsstationen: Fonderie Darling, Montreal; Museum für Moderne Kunst, Arnheim; Cultuurcentrum, Brügge
Parallel wir die Ausstellung GREGOR SAILER. Closed Cities gezeigt:
Mit dem umfangreichen Fotoprojekt Closed Cities erforscht der Tiroler Künstler Gregor Sailer (*1980 in Schwaz, lebt und arbeitet in Vomp) das Phänomen geschlossener, von der Außenwelt hermetisch abgeriegelter Städte – künstlich geschaffene urbane Zonen, die weitab jeder Zivilisation liegen, von unwirtlichster Natur umgeben sind oder von hohen Zäunen umschlossen werden. Es sind Orte der Rohstoffförderung, Militäranlagen, Flüchtlingslager oder aber sogenannte Gated Communities für Wohlhabende. Gregor Sailer hat sechs solche „geheime“ Städte in Sibirien, Aserbaidschan, Katar, Chile, Algerien/Westsahara und Argentinien bereist. Mit der analogen Großbildkamera entstehen nüchterne, dokumentarische Bestandsaufnahmen. Seine stets menschenleeren Aufnahmen zeigen die Tristesse der sich teilweise im Verfall befindlichen Orte und erzählen von den existenziellen Nöten der dort lebenden Menschen. Mit seinen Aufnahmen thematisiert Sailer gesellschaftliche Konfliktfelder wie Eingrenzung, Ausgrenzung, Macht, Kontrolle, Sicherheit und Angst, Globalisierung und schwindende Ressourcen. Neben einer Auswahl großformatiger Fotografien wird in der Ausstellung auch dokumentarisches Material, das Einblicke in die oft langwierige und beschwerliche Annäherung an die verschiedenen Orte gibt, präsentiert.
Öffnungszeiten zur aktuellen Ausstellung: Di - So 11 - 18 Uhr
Do 11 - 20 Uhr
Galerie im Taxispalais
Galerie des Landes Tirol
6020 Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 45
Tel: +43 (0)512 508 3171
galerieimtaxispalais.at
pm
Kataloge/Medien zum Thema:
Shilpa Gupta
Galerie Parterre
Haus am Lützowplatz
Kommunale Galerie Berlin
VILLA HEIKE
Galerie im Saalbau