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Helene von Oldenburg: Janssen Revisited

13. Mai bis 24. September 2017 | Horst-Janssen-Museum Oldenburg

Helene von Oldenburg: Tapeten, Farb- und Mustertest mit Janssen.
A.S. Création Tapete - Art.: 958775, New England 2, Rahmen, 55 x 75 cm, mit Horst Janssen: Baum mit Haus, 1986“, CMYK 0/42/35/0, „Horst Janssen: Für NAO, 1985“, Rahmen, 52 x 68 cm mit „Horst Janssen: Zaunkönig, 1982“, Foto: Franziska von den Driesch, Layout: Andrea Dilzer © (Horst Janssen) VG Bild-Kunst Bonn, 2017


Mit der Ausstellung „Janssen Revisited“ geht das Horst-Janssen-Museum neue Wege und präsentiert eine erst kürzlich für 1,5 Mio. Euro erworbene große Sammlung von Janssen-Werken aus ungewohnter Perspektive. Das Museum hat die Künstlerin Helene von Oldenburg mit der subjektiven Inszenierung der Sammlung beauftragt und ihr dabei völlig freie Hand gelassen.

„Es war ein Experiment: Wir wollten einen innovativen Ansatz ausprobieren und eine Künstlerin einladen, unseren Sammlungsbestand mit neuer Bedeutung aufzuladen, ja sogar umzugestalten. Wir haben Helene von Oldenburg als Künstlerin, die sich auf Grenzgebieten zwischen Kunst, Wissenschaft und Medien bewegt, engagiert, um den allseits bekannten Janssen-Werken zu Leibe zu rücken“, sagt Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos. Und so nutzt Helene von Oldenburg Janssens Arbeiten als Material, um etwas Neues zu schaffen, so wie es vor ihr schon Janssen selbst mit Werken anderer Künstler tat. Sie stapelt, übermalt und überklebt seine Bilder und schafft neue nicht-museale Kontexte. „Unsere einzige Vorgabe war, dass ihre Interaktionen mit Janssen konservatorisch unbedenklich bleiben müssen“, so Moster-Hoos.

Helene von Oldenburg hat sich Janssens Werk analytisch genähert: Sie zeigt seine Arbeiten von sehr nah, im Detail und zerlegt sie in kleinste Einheiten. „Diese Struktur, der ich die Ausstellung ‚Janssen Revisited‘ anvertraue, entsteht über einen Umweg. Die Einheiten werden auf einen neuen Zweck hin aus ihrem Zusammenhang gebrochen“, beschreibt von Oldenburg ihr Konzept und führt aus: „Aus ihnen habe ich eine Schrift entwickelt, die auf jedem Computer oder Smartphone verwendet werden kann und die auch auf der Website des Museums kostenlos bereitgestellt wird. Die Entwicklungsschritte von den Zeichnungselementen bis hin zu den neuen Schriftzeichen zeige ich in der Ausstellung.“ Zusätzlich kann die neue Schrift von den Besucherinnen und Besuchern getestet werden. Sie werden zu Schriftübungen auf Papier oder Wandtafel ermutigt und können mit Stempeln aus den neuen Schriftzeichen wiederum eigene Zeichnungen erstellen.

Die Reduzierung von Horst Janssens Arbeiten auf kleinste Zeichen ist nur eine Möglichkeit, um den Blick in seine Bilder hinein zu lenken. Wird der Kontext eines Kunstwerkes verändert, verschiebt sich auch seine Wahrnehmung. Helene von Oldenburg erreicht dies zusätzlich durch Übermalungen und Überklebungen. Diese Reduzierung auf einen kleinen Ausschnitt führt zu einer weitgehenden Veränderung der jeweiligen Janssen-Arbeit. Zudem schafft Helene von Oldenburg in Form von farbigen Wänden und aufregenden Tapeten Umgebungen, in denen sich Janssens Zeichnungen tarnen können oder sich gegen visuell herausfordernde Hintergründe durchsetzen müssen.

Die Frage nach dem Wert von Kunst stellt die Künstlerin, indem sie viermal das gleiche Plakat, aber mit unterschiedlicher Signatur ausstellt. Und sie überführt einige der janssenschen Bilder in eine dreidimensionale Skulptur.
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Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch, das im Museum für 14,90 Euro erhältlich ist.

Horst-Janssen-Museum Oldenburg
Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
horst-janssen-museum.de


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