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Boris Lurie

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Sophie Calle – Un certain regard

08.06. - 25.08.2019 | Fotomuseum Winterthur

Das Fotomuseum Winterthur zeigt ab dem 8. Juni 2019 zwei neue Ausstellungen: Un certain regard der renommierten Künstlerin Sophie Calle widmet sich der visuellen Darstellung von Erinnern und Vergessen. Im Fokus von SITUATIONS/Porn steht das Wechselspiel von Blick und Begehren vor dem Hintergrund bildschirmbasierter Phänomene wie ‹binge-watching›, ‹food porn› oder ‹unboxing videos›.

Sophie Calle – Un certain regard Sophie Calle, 1953 in Paris geboren, ist gleichermassen Konzeptkünstlerin, Fotografin und Filmemacherin. Ihr Oeuvre weist einen einzigartigen Stil auf, der sich durch akribische Recherchen, Interviewarbeiten und Bild-Text-Kombinationen auszeichnet. Calles künstlerischer Ansatz ist weder durch Perfektion noch Objektivität geprägt, vielmehr sucht die Künstlerin einen persönlichen Zugang, in dem die Lücke zum zentralen Element wird. Ihre Projekte fügen sich in ein enges Netz an Referenzen und Querverweisen ein, in denen sich die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, dem Privaten und dem Öffentlichen, sowie dem Vergangenen und dem Jetzt auflösen.
Die im Fotomuseum Winterthur präsentierte Ausstellung Un certain regard umfasst fünf Werkserien, die sich thematisch mit verschwundenen oder fehlenden Bildern auseinandersetzen beziehungsweise mit der Repräsentation des Abwesenden. Die Ausstellung vereint Serien, die vor allem Calles Schaffen der letzten fünfzehn Jahre in ein einzigartiges Ausstellungserlebnis überführen und erstmals in der Schweiz in einer monografischen Ausstellung gezeigt werden.

Für Les aveugles ( 1986) interviewte Sophie Calle Blinde und bat sie, ihr Bild von Schönheit zu beschreiben. Die Porträts der Interviewten werden von ihren Antworten sowie von Fotografien, die Calle den Beschreibungen nachempfunden hat, begleitet. Für La dernière image (2010) interviewte Calle Erblindete in Istanbul zu ihrer Erinnerung an das letzte visuelle Bild, bevor sie ihr Augenlicht verloren. Auch hier werden die Porträts und Zitate der Protagonist_innen mit Fotografien vereint, in denen die beschriebene Situation nachempfunden ist.

Beide Serien brechen mit eindimensionalen Wahrnehmungsmustern und verweisen auf die komplexen und miteinander verwobenen Realitäten von Abgebildetem und Imaginiertem. Für Que voyez-vous? (2013) wendete sich Sophie Calle der Absenz konkreter Objekte zu. 1990 wurden aus dem Isabella Stewart Gardner Museum in Boston dreizehn Kunstwerke gestohlen. An ihrer Stelle zeigt das Museum seither leere Bilderrahmen. Calle portraitiert Museumsbesucher_innen vor fünf solcher Platzhalter und fragt: „Was sehen Sie?“ Die Antworten sind in ihrer Gänze abgedruckt und hängen unter den Porträts – wobei manche der Betrachter_innen sich nicht bewusst sind, dass sie auf eine Leerstelle schauen. Stattdessen wird der leere Rahmen durch die Betrachtung betrachtungswürdig. In Detachment (1996) versammelt Calle Fotografien von Nicht-Orten: Abgeräumte Sockel, leerstehende Rasenflächen, quadratische Löcher in Betonplatten. Sie sind historische Zeugen und Zeugnisse des Wandels, der mit der Wiedervereinigung Deutsch-lands im Jahre 1989 einherging. Alle symbolischen Repräsentanten der ehemaligen DDR wurden entfernt. Unter den Fotografien finden sich Transkripte interviewter Passant_innen, die Calle zu ihren Erinnerungen und Verbindungen zu den ehemaligen Statuen und Monumenten befragte.

Parce que (2018) wiederum zeigt eine Serie an Fotografien, die jeweils durch einen meist dunklen Vorhang mit einem weiss aufgedruckten Zitat verdeckt sind. Alle Zitate beginnen mit dem Wort „Parce que“ – „Weil“ – und begründen Calles Entscheidung, das jeweils darunterliegende Foto aufgenommen zu haben. Die Besucher_innen können den Vorhang heben und die Fotografie betrachten. Die zumeist vagen und sehr persönlichen Erklärungen, die vor der Betrachtung eines Bildes gelesen werden, geben keine Rückschlüsse auf dieses. Mit ihrer akribischen Konzeption hinterfragt Calle die Vormachtstellung des Wortes und zeigt auf, wie sehr Gesagtes und Gesehenes voneinander abhängig sind.

Sophie Calles Ouevre ist seit über 40 Jahren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen international vertreten, u.a. im Centre Pompidou, Paris (2003–2004), dem Palais des Beaux-Arts, Brüssel (2009), dem Isabella Stewart Gardner Museum, Boston (2013), und dem Nagasaki Prefectural Art Museum, Nagasaki (2016). 2007 vertrat Sophie Calle Frankreich auf der Venedig Biennale. Im Jahr 2010 erhielt sie den renommierten Hasselblad Award.

Die Ausstellung wurde von ARTER produziert und entstand mit freundlicher Unterstützung der Ringier AG, der Landis & Gyr Stiftung, der S. Eustachius- Stiftung sowie der Else v. Sick Stiftung. Sophie Calle – Un certain regard wurde von Nadine Wietlisbach kuratiert und ist in Kooperation mit dem Kunstmuseum Thun als erster von zwei Teilen entstanden. Sophie Calle – Regard incertain ist vom 07.09.–01.12.2019 im Kunstmuseum Thun zu sehen.


Fotomuseum Winterthur
Grüzenstrasse 44+45
CH-8400 Winterthur
www.fotomuseum.ch

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