Geraubter Renoir war bereits seit zwei Jahren in FBI-Besitz
Der spektakuläre Kopenhagener Kunstraub aus dem Jahr 2000, bei dem ein Selbstportraits Rembrandts (1606 – 1669) sowie zwei Bilder des französischen Impressionisten Pierre-August Renoir (1841 – 1919) entwendet wurden, ist aufgeklärt: Vier Männer (zwei Iraker, ein Schwede und ein Gambier) wurden im Zuge einer verdeckten Ermittlung in einem Kopenhagener Hotel festgenommen; zudem konnten auch die Kunstwerke sichergestellt werden.
Am 22. Dezember hatten die Täter mit Maschinenpistolen bewaffnet die Bilder aus dem Stockholmer Nationalmuseum geraubt. Der Schaden wurde auf 40 Millionen Euro beziffert.
Doch der große Coup der dänischen Polizei wurde gleich darauf eigens relativiert: Sowohl das Werk „Jeune Parisienne“ als „Conversations“ von Renoir befanden sich längst im Besitz der US-Bundespolizei FBI. Ersteres sei bereits seit zwei Jahren beim FBI untergebracht, „Conversations“ hingegen wurde erst im April 2001 im Zuge einer Drogen-Razzia gefunden. Als Grund für das Zurückhalten der Informationen gab man die laufende Fahndung nach dem Rembrandt-Selbstportrait an.
Dieses war schließlich auch das teuerste Beutestück im Rahmen des Raubüberfalls. Überführt wurden die Täter bei der Aufnahme von Verkaufsgesprächen mit einem FBI-Agenten, der für das Selbstportrait einen Betrag von gerade mal 165.000 Euro aufbringen sollte. Die endgültige Festnahme der vier Männer erfolgte dann während den scheinbaren Verkaufsverhandlungen in einem Kopenhagener Hotel.
Brisant zudem: Zwei der vier Überführten standen bereits 2001 wegen Kunstraubs mit elf weiteren Männern vor Gericht, wurden aber im Gegensatz zu zehn Mitangeklagten freigesprochen.
M.M.
kultur-kanal.de
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