Die Ausstellung gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des 1997 verstorbenen Künstlers und zeigt in ausgewählten Beispielen Martin Kippenbergers Gemälde und konzeptuelle Malereiprojekte ("Lieber Maler, male mir ...", 1981, "Heavy Burschi", 1991, "Die weißen Bilder", 1992) ebenso wie Skulpturenensembles, Multiples, Zeichnungen, Plakate, Bücher und bislang unveröffentlichte Materialien.
In den unterschiedlichen Werkgruppen Kippenbergers und vor dem Hintergrund seiner gezielt eingesetzten Rolle als "Selbstdarsteller" entfaltet sich ein Panorama von Ansätzen, die immer wieder nach der Funktion der Kunst und des Künstlers in unserer Gesellschaft fragen.
Im Zentrum der Retrospektive steht ein berühmtes, aber selten gezeigtes Hauptwerk der neueren Kunstgeschichte: Die raumgreifende Installation "The Happy End of Franz Kafka's ‚Amerika'" aus dem Jahr 1994. Das auf grünem Spielfeld arrangierte Panoptikum von zahlreichen Tisch-Stuhl-Kombinationen entwickelt ein szenisches Setting für die Durchführung von Einstellungsgesprächen. Ausgangspunkt ist die im Kafka-Roman beschriebene Anwerbung von Artisten und Arbeitskräften für einem Zirkus.
Ironisch, parodistisch, subversiv und gleichzeitig mit hohem ethischen und künstlerischen Anspruch entfaltet Kippenberger hier in der für ihn
typischen Synthese aus visueller Opulenz und klarer Reflexion das Bedeutungsspektrum von individuell, sozial und künstlerisch wirksamen Ein- und Ausschlussverfahren.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit Tate Modern, London.
Abbildung: Martin Kippenberger, o.T. (aus der Serie: Lieber Maler male mir), 1981, Acryl auf Leinwand, Slg. Adam und Lenore Sender, Copyright: Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig/ Hans-Dieter Kluge, Copyright: Estate Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Köln 2006
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Kommunale Galerie Berlin
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