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Boris Lurie

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Möglichkeit Mensch

Körper | Sphären | Apparaturen

29. 04. - 9. 10. 2016 | Zeppelin Museum Friedrichshafen

Die interdisziplinäre Ausstellung Möglichkeit Mensch thematisiert die Interaktion des Menschen mit seinen Lebensräumen, die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik, Mensch und Natur, Mensch und Wissenschaft.

Der Mensch schafft und erschließt sich immer wieder neue Räume. Einfach weil er´s kann. Er hat das technische Verständnis, er ist neugierig und auf der Suche. Er will sich selbst verwirklichen. Sein Streben nach Macht, sein Wille zur Optimierung und die Lust am Risiko treiben ihn voran. Dies unterscheidet den Menschen als selbstbestimmt handelndes Wesen vom Tier, er ist schließlich kein Darwinfink.

Das Zeppelin Museum fokussiert im ersten Teil der Ausstellung den scheinbar unendlichen Raum der Höhe. Ende des 19. Jahrhunderts beherrschte der Mensch den schon 1783 erfundenen Ballon so gut, dass er damit immer höher aufsteigen konnte. Die Ballonfahrer stießen jedoch schnell an physischen Grenzen: Sie litten bei ihren immer neuen Rekordfahrten unter der Höhenkrankheit. Was passiert da im menschlichen Körper? Welche Maschinen braucht der Mensch, um die Einwirkungen auf Körper und Geist zu überleben? Der Weg in die Höhe begann bei offenen Ballonkörben, ging über die Luftschiffgondel, bis der Mensch seinen Körper schließlich in immer engere Kugeln und Apparate zwang.

Die Grenze zu lebensfeindlichen Zonen wurde überschritten. Wichtige Voraussetzung dazu war die Entwicklung der Druckkabine, die einen künstlichen Überlebensraum mit dem Ballon bis an den Rand des Weltalls brachte. Die Druckkugel Auguste Piccards, mit der er 1931 erstmals in die Stratosphäre vorstieß, bildet daher das zentrale Exponat der Ausstellung. Die Fähigkeit solche technischen Hilfsmittel zu entwickeln und zu bauen, gibt dem Menschen die Möglichkeit neue Räume zu erobern und seine Grenzen bis in den Weltraum auszuweiten.

Am konkreten Beispiel des Luftraumes wird hier die Interaktion zwischen dem Menschen und seinen Lebensräumen hinterfragt. Im Streben in die Höhe kulminieren unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen, Motivationen, Erkenntnisse und Interessen. Die mediale Begleitung von technischen und wissenschaftlichen Rekordjagden diente der eigenen Inszenierung gegenüber Konkurrenten. Mit dem konzentrierten Blick auf ein technikgeschichtliches Thema untersucht die Ausstellung auch das Zusammenspiel von Mensch, technologischem Wandel und Medien.

Der Mensch will nicht nur in die Höhe, der Mensch dringt auch in andere Räume vor.

Im heutigen Zeitalter der Informations- und Wissensgesellschaft führt das Bündnis von Mensch, Technik und Medien zur Überschreitung der Grenzen zwischen dem privaten und öffentlichen Raum, die sich vor allem in den individuellen Selbstinszenierungen im digitalen Raum äußert. Wie die Erdatmosphären im 20. Jahrhundert, wird auch der digitale Raum zu einem Experimentierfeld, der die menschliche Neugier und das Abstraktionsvermögen herausfordert.

Im zweiten Teil der Ausstellung richtet sich der Blick zeitgenössischer Künstler auf Bilder und Inhalte, die wir selbst von uns auf Blogging-Plattformen, Videoportalen und sozialen Netzwerken im digitalen Raum preisgeben. Dabei treten die alltägliche Konfrontation mit medialen Bildern und die tägliche Nutzung digitaler Medien und deren Einfluss auf das menschliche Verhalten sowie die Sprache in den künstlerischen Fokus.

Spannend ist die Frage, was dabei mit dem Körper passiert – und noch passieren wird. Wird er mit technischen Mitteln verändert und optimiert, löst er sich im digitalen Raum auf?

In der Ausstellung können die Besucher interaktive Körper- und Wahrnehmungserfahrungen machen. Ob in einer nachgebauten Höhenkapsel oder mit Robotern als Gesprächspartner. Sind wissenschaftliche gentechnologische Errungenschaften moralisch und ethisch vertretbar? Wie kann wissenschaftliche Forschung verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft eingesetzt werden?

Die Individualität als ein hohes Gut des Menschen wird auf den Prüfstand gestellt. Inwieweit wird der Mensch durch Sozialisierung und Bildung restringiert und inwieweit wird sein Körper ökonomisiert? Die Rolle des menschlichen Glaubens wird anhand eines Jesus-Castings hinterfragt. Eine Beinprothese als Blickfang der Hauptdarstellerin in einem Pop-Video reflektiert die Fähigkeit des Menschen, an sich selbst zu glauben.

An der Ausstellung nehmen folgende Künstler teil:

AES+F Group, Christian Jankowski, Jon Rafman, Eva Kotátková, Ryan Trecartin, Marnix De Nijs, Sašo Sedlaček, Tim Berresheim, Revital Cohen & Tuur Van Balen, Art Orienté Objet, Heather Dewey-Hagborg, Eduardo Kac, Viktoria Modesta, Hiroshi Ishiguro und Mariechen Danz.



Zeppelin Museum
Seestr. 22
D-88045 Friedrichshafen
zeppelin-museum.de

Presse





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