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Too early to panic Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger

6. Juni - 23. September 2018 | Museum Tinguely, Basel

Seit Beginn ihrer Zusammenarbeit im Jahr 1997 erschaffen Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger gemeinsam Installationen, üppige und oftmals betörende Universen aus natürlichen Fundstücken und gefertigten Objekten. Wachstum, Transformation, Kristallisation, Metamorphosen durch chemische Reaktionen sind Teil ihrer Kunstwerke. Diesen Sommer richtet das Schweizer Künstlerduo im Museum Tinguely ein dreiteiliges WunderkammerLabyrinth ein, das die einmalige Gelegenheit bietet, in einen Dschungel aus Werdendem, Wucherndem und Chaotischem einzutauchen. Der Besucher ist eingeladen, selber darin aktiv zu werden sowie Sinne und Geist anregen zu lassen. Die ebenso zauberhaften wie unheimlichen Installationen des Künstlerduos knüpfen Verbindungen zwischen gegensätzlichen Welten. Sie öffnen den Blick auf das sonderbare Laboratorium des Lebens, dessen biologische Vielfalt zwischen Natur und Künstlichkeit sowie auf die Kräfte von Fruchtbarkeit, Wachstum, Zerfall und Tod. Über 25 Jahre ihres künstlerischen Universums gilt es, vom 6. Juni bis 23. September 2018 in Basel zu entdecken und invasiven Pflanzen, verwilderten Fingernägeln, behaartem Plastik, gesammelten Tränen, Knochenkronen, von Ameisen gezeichneten Bildern und wachsenden Kunstdüngerkristallen zu begegnen.

Seinen Zugang zur Ausstellung wählt man durch eine von drei Türen – diejenige der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft. Hinter jeder Tür verbirgt sich ein anderes Kapitel des Kosmos von Steiner & Lenzlinger, das sich wiederum aufgliedert in eine Vielzahl potenzieller Erfahrungen an verschiedenen Stationen. So kann der Besucher unter anderem durch einen Wald von Zweigen streifen, eine Runde schaukeln, eine Träne für ästhetischwissenschaftliche Zwecke vergiessen, sich mit Beauty-Experten unterhalten, Übungen auf Fitnessgeräten absolvieren oder Auge in Auge unter einem Meteoriten liegend seine Gedanken und Reaktionen erfahren.

Wer die Tür der Vergangenheit wählt, begibt sich auf eine Zeitreise zu den frühesten Arbeiten des Duos. Diese geordnete Welt weist viele Merkmale einer klassischen Ausstellung auf, mit Objekten, Videos und zweidimensionalen Werken, deren Präsentation etablierten kuratorischen Grundsätzen folgt. Durch ein mit Gerätschaften aller Art vollgestopftes Gartenhäuschen gelangt man zu verschiedenen von den beiden Künstlern über die Jahre angelegten Sammlungen, insbesondere von Samen (Schlafende Samen, 2002, Samensammlung aus Mali, 2003).

Das Samenkorn, Keimzelle aller Dinge, steht gleichermassen für die Fruchtbarkeit – diese primäre Energie, die jeder Form von Leben zugrunde liegt – wie für die Wurzeln, die uns sowohl mit unserer eigenen Vergangenheit als auch mit der Geschichte der Menschheit verbinden. Im weiteren Verlauf folgt das Video Logic of Beauty (2010), ein Strom hypnotischer Bilder, deren Farben und Muster eine magnetische Wirkung ausüben, als ob die Künstler hier die Essenz der Schönheit eingefangen hätten.

Auf das Thema der Schönheit trifft man auch hinter der Tür der Gegenwart. Jeder Raum präsentiert sich als dreidimensionale Mini-Fiktion, mit eigenen Kulissen, Darstellern und Requisiten. Die Hauptrolle spielt jedoch der Besucher, der die Szenerie zum Leben erweckt.

Station für Station beschert ihm eine interaktive, zugleich wissenschaftliche, vergnügliche und philosophische Erfahrung rund um den Begriff der Schönheit. Hier heisst es, seine Schüchternheit an der Garderobe zu deponieren und sich auf die Akteure – eine/n Sekretär/in, eine/n Tränensammler/in und einen Personal Trainer – einzulassen. Auf dem Programm stehen unter anderem das Bestaunen von Augensekreten und ihrer Strukturen unter dem Mikroskop, eine Schönheitsvirusschluckimpfung, Konzentrationsübungen oder auch eine stille Pause.

Im letzten Bereich wartet die Zukunft mit ihren Unsicherheiten, ihrem Chaos und ihrer Unfertigkeit. Dominiert werden die Räumlichkeiten von einem majestätisch wuchernden Wald, einem schwebenden, vielfarbigen Labyrinth mit Verästelungen aus pflanzlichen und künstlichen Elementen, das auf das Gewimmel alles Lebendigen anspielt und dessen im Raum tanzende Formen zum Träumen und Fantasieren anregen. Zum Ende geht der hängende Wald in einen Fitnessraum über, dessen Geräte von den beiden Künstlern auf schelmische Weise so umgestaltet wurden, dass sie neben dem Körper auch den Geist stimulieren. Mit «Too early to panic» laden uns Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger auf eine Reise ein, die uns die Welt um uns herum mit neuen Augen sehen lässt.

Gerda Steiner (Ettiswil LU, 1967) & Jörg Lenzlinger (Uster ZH, 1964)

Steiner & Lenzlinger leben und arbeiten in Langenbruck im Kanton Baselland. Zur Schweizer Landesausstellung Expo.02 steuerten sie eine gigantische Heimatmaschine bei, die Pflanzen und Kristalle wuchern liess. An der Biennale von Venedig 2003 vertraten sie die Schweiz mit einem filigranen, schwebenden Garten in der Kirche San Stae. Zu sehen waren ihre Installationen u.a. im Museum Kunstpalast in Düsseldorf (2014), im Museum des 21. Jahrhunderts in Kanazawa (2004), in der Stiftsbibliothek St. Gallen (2005), an den Biennalen von Sevilla (2004) und Moskau (2009) sowie zuletzt im Kunsthaus Bregenz (2017).

«Too early to Panic» ist eine Schau, die von den Künstlern in enger Zusammenabreit mit der Kuratorin des Museums Séverine Fromaigeat eingerichtet wird.


Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1
4002 Basel

tinguely.ch
steinerlenzlinger.ch

Presse





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