Michel Majerus
In EUROPE everything appears more serious than in the USA
Die Kunsthalle Bielefeld präsentiert im Sommer 2018 die Ausstellung «Michel Majerus - In EUROPE everything appears more serious than in the USA». Michel Majerus war ein luxemburgischer Maler, der in den 1990er-Jahren und dem beginnenden 21. Jahrhundert in Berlin gelebt und gearbeitet hat. Bekannt geworden ist Michel Majerus durch sein geschicktes «Samplen» eines reichen Repertoires von verschiedenen Malstilen und Bildwelten aus unterschiedlichen Kontexten, mit dem er die Mechanismen der Pop Art unterläuft und im Vergleich zur Malerei der 1980er-Jahre eine neue Leichtigkeit einführt. Die Ausstellung legt einen Fokus auf frühe Werke von Michel Majerus, die bisher nie gezeigt wurden und die erkennen lassen, wie früh er schon als junger Künstler das Selbstbewusstsein und die Unbekümmertheit besaß, die auch seine späteren Werke auszeichnen. Schon die frühen Werke sind in dem ungewöhnlich großen Format ausgeführt, das auch später typisch für Majerus war.
Michel Majerus wurde 1967 in Esch-sur-Alzette in Luxemburg geboren. Er studierte von 1986 bis 1992 Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, u.a. bei K.R.H. Sonderburg und Joseph Kosuth. Bereits diese zunächst erstaunliche Wahl seiner Professoren, ein Maler, der expressiv und gestisch arbeitet und ein Star der Konzeptkunst, zeigt die Freiheit, mit der Majerus eine extreme Bandbreite künstlerischer Ausdrucksmittel angeht. Nach dem Studium zog er nach Berlin, wo er – bis auf einen einjährigen Aufenthalt in Los Angeles im Jahr 2001 – lebte und arbeitete. Der internationale Durchbruch gelang Michel Majerus 1998 mit seinen Beiträgen zur Manifesta 2 in Luxemburg. 1999 lud Harald Szeemann Michel Majerus im Rahmen der Venedig-Biennale ein, die Außenfassade des italienischen Pavillons zu gestalten. Unter dem Titel «Sun in 10 different directions» schuf er eine Text-Bild-Collage. Mit der Arbeit «if we are dead, so it is», einer 455 m² großen Halfpipe, die er im Jahr 2000 für eine Ausstellung im Kölner Kunstverein bemalte, gelang Majerus der Schritt in die Dreidimensionalität. Am 6. November 2002 starb Michel Majerus bei einem Flugzeugabsturz.
Majerus´ Annäherung an die Malerei ist geprägt von außerkünstlerischen Bildern wie Comics, Werbung, Pornos oder Musikvideos und andererseits durch anerkannte Künstler wie Frank Stella, Gerhard Richter, Georg Baselitz u.a. Auf seinen Bildern finden sich Figuren aus Computerspielen, wie Super Mario, aber auch expressive Pinselstriche, die an die Malerei Willem de Koonings erinnern. ...
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Olaf Nicolai
Chant d´Amour
«Olaf Nicolai – Chant d´Amour» in der Kunsthalle Bielefeld läuft parallel mit zwei weiteren Ausstellungen von Olaf Nicolai im Kunstmuseum St. Gallen (07 07 18 bis 11 11 18) und in der Kunsthalle Wien («There is No Place before Arrival» 13 07 18 bis 07 10 18). Gemeinsam entwickeln die drei Ausstellungen eine umfassende übersicht über das facettenreiche Werk Olaf Nicolais und entfalten seine interdisziplinären Konzepte der letzten zwanzig Jahre in neuen Zusammenhängen. Für jede der Institutionen hat Olaf Nicolai ein eigenes Thema und neue Arbeiten entwickelt. In «There Is No Place Before Arrival» in der Kunsthalle Wien stehen Fragen der «Methode» im Zentrum, die nicht nur Nicolais künstlerische Arbeitsweise bestimmt, sondern zugleich auch selbst Werk-Charakter annimmt. Für die LOK in St. Gallen hat der Künstler ein begehbares Environment konzipiert, das ebenso eine Wüste wie eine Mondlandschaft sein könnte. Zentral sind dabei sowohl die Verschiebungen im Verhältnis von Körper, Raum und Bewegung, als vor allem auch die auf diese Weise evozierten Imaginationen. Als gemeinsame Produktion der drei Institutionen wird ein umfassender Ausstellungskatalog erscheinen.
Olaf Nicolai wurde 1962 in Halle an der Saale geboren, nach dem Studium der Germanistik an der Universität Leipzig arbeitet er seit 1990 als bildender Künstler. Er ist Professor an der Akademie der Bildenden Künste München und unterrichtet Bildhauerei und Grundlagen des dreidimensionalen Gestaltens. Seine Arbeiten stehen in der Tradition der Konzeptkunst, während sie zugleich die Bedingungen sinnlicher Erfahrung unter ästhetischen, ökonomischen oder technologischen Vorzeichen ausloten. 2015 bespielte Olaf Nicolai mit seiner viel beachteten siebenmonatigen performativen Installation «Giro» bei der Biennale von Venedig das Dach des deutschen Pavillons, an der letztjährigen documenta 14 hat er mit dem Radiostück «In The Woods There Is A Bird» teilgenommen, welches den Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel 2017 gewonnen hat. Bereits 2013 hat Olaf Nicolai für die Kunsthalle Bielefeld einen textilen Vorhang für den Vortragssaal gestaltet.
In der Ausstellung «Chant d‘Amour» beschäftigt sich Nicolai mit der Architektur der Kunsthalle von Philip Johnson. Die titelgebende Arbeit «Chant d‘Amour» schafft ganz wörtlich eine Verbindung von außen und innen. ...
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Michel Majerus
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Max Liebermann Haus
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