bildspiele – sprachspiele. Sigurd Rompza im Dialog mit Eugen Gomringer
25.10.2025 - 29.03.2026 | Saarlandmuseum ─ Moderne Galerie, Saarbrücken
Eingabedatum: 24.10.2025

Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums zeigt vom 25. Oktober 2025 bis 29. März 2026 die Ausstellung bildspiele – sprachspiele. Sigurd Rompza im Dialog mit Eugen Gomringer. Die Ausstellung zeigt rund 60 Wandobjekte von Sigurd Rompza aus unterschiedlichsten Werkphasen, wobei das Spektrum von monochromen Reliefs über raumschaffende Wandplastiken bis hin zu farbstarken Bildern der jüngsten Zeit reicht. In Dialog hiermit treten zehn Gedichte von Eugen Gomringer aus der Werkgruppe der Konstellationen der 1950er und 1960er Jahre.
Sigurd Rompza zählt zu den international renommierten Akteuren einer Konstruktiv-Konkreten Kunst. Seine Arbeit gleicht einer ästhetischen Grundlagenforschung, in der es um Form, Farbe, Fläche, Rhythmus, Licht und Raum geht. Mit diesen Elementarkomponenten gestaltet der Künstler seit mehreren Jahrzehnten Wandobjekte, die als offene, in ihrer Erscheinung wechselvolle Bildformen angelegt sind. Bildspiele nennt Rompza diese Produkte seiner künstlerischen Praxis. Dazu zählt beispielsweise das Phänomen der Figur-Grund-Vertauschung in den frei an der Wand angebrachten, schattenwerfenden Plastiken.
In der aktuellen Ausstellung in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums setzt Rompza seine Arbeiten in Dialog mit Gedichten des kürzlich verstorbenen Eugen Gomringer. Mit dem Protagonisten der Konkreten Poesie verbindet Sigurd Rompza eine langjährige und auch künstlerisch produktive Freundschaft. Im Werk des Dichters wie dem des Bildenden Künstlers werden immer erneut die Voraussetzungen visuellen Verstehens befragt. „In einer Zeit, die oft in starren Gegensätzen denkt – schwarz oder weiß, richtig oder falsch –, führen uns Sigurd Rompza und Eugen Gomringer auf eindrückliche Weise vor Augen, dass Wirklichkeit komplexer ist. Rompzas Wandobjekte verändern sich mit Licht und Blickwinkel, Gomringers Gedichte entfalten ihre Bedeutung erst im Wechselspiel von Sprache, Schrift, Form, Wiederholung und Leerstelle. Beide fordern uns auf, genau hinzusehen, die Wahrnehmung zu schärfen und die Polyvalenz der Welt auszuhalten. Ihre Arbeiten sind Übungen im Sehen und Denken – ein Plädoyer für das Dazwischen, das Offene, das unsere Zeit so dringend braucht.“ so Lisa Felicitas Mattheis, Kunst- und kulturwissenschaftliche Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz.
Sigurd Rompza, 1945 im saarländischen Bildstock geboren, blickt auf ein reiches Leben als Kunstschaffender und Kunstvermittler zurück: Künstler, Kunsterzieher, Professor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Frühzeitig fand er in der Konstruktiv-Konkreten Kunst sein ureigenes Wirkungsfeld. Seine künstlerische Praxis ist dabei stets begleitet von theoretischen Reflexionen über Abläufe und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung.
Eugen Gomringer, geboren 1925 in Cachuela Esperanza, Bolivien, gestorben 2025 in Bamberg, war einer der Gründungsväter der Konkreten Poesie, einer avantgardistischen Form der Lyrik, bei der die Sprache selbst zum Gegenstand des Gedichts wird. Die Konkrete Poesie löst Wörter, Buchstaben und Zeichen aus ihrem ursprünglichen Sinn und ihrer grammatischen Funktion und gestaltet sie visuell und akustisch. Gomringers sprachspiele rücken von den nachvollziehbaren gedanklichen oder metaphorischen Inhalten herkömmlicher Dichtung ab und ordnen Wörter und Buchstabenfolgen zu neuen ästhetischen Werten. Über Klang oder neue Gruppenanordnungen entstehen unerwartete Bezüge und Assoziationen.
Sigurd Rompza zählt zu den international renommierten Akteuren einer Konstruktiv-Konkreten Kunst. Seine Arbeit gleicht einer ästhetischen Grundlagenforschung, in der es um Form, Farbe, Fläche, Rhythmus, Licht und Raum geht. Mit diesen Elementarkomponenten gestaltet der Künstler seit mehreren Jahrzehnten Wandobjekte, die als offene, in ihrer Erscheinung wechselvolle Bildformen angelegt sind. Bildspiele nennt Rompza diese Produkte seiner künstlerischen Praxis. Dazu zählt beispielsweise das Phänomen der Figur-Grund-Vertauschung in den frei an der Wand angebrachten, schattenwerfenden Plastiken.
In der aktuellen Ausstellung in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums setzt Rompza seine Arbeiten in Dialog mit Gedichten des kürzlich verstorbenen Eugen Gomringer. Mit dem Protagonisten der Konkreten Poesie verbindet Sigurd Rompza eine langjährige und auch künstlerisch produktive Freundschaft. Im Werk des Dichters wie dem des Bildenden Künstlers werden immer erneut die Voraussetzungen visuellen Verstehens befragt. „In einer Zeit, die oft in starren Gegensätzen denkt – schwarz oder weiß, richtig oder falsch –, führen uns Sigurd Rompza und Eugen Gomringer auf eindrückliche Weise vor Augen, dass Wirklichkeit komplexer ist. Rompzas Wandobjekte verändern sich mit Licht und Blickwinkel, Gomringers Gedichte entfalten ihre Bedeutung erst im Wechselspiel von Sprache, Schrift, Form, Wiederholung und Leerstelle. Beide fordern uns auf, genau hinzusehen, die Wahrnehmung zu schärfen und die Polyvalenz der Welt auszuhalten. Ihre Arbeiten sind Übungen im Sehen und Denken – ein Plädoyer für das Dazwischen, das Offene, das unsere Zeit so dringend braucht.“ so Lisa Felicitas Mattheis, Kunst- und kulturwissenschaftliche Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz.
Sigurd Rompza, 1945 im saarländischen Bildstock geboren, blickt auf ein reiches Leben als Kunstschaffender und Kunstvermittler zurück: Künstler, Kunsterzieher, Professor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Frühzeitig fand er in der Konstruktiv-Konkreten Kunst sein ureigenes Wirkungsfeld. Seine künstlerische Praxis ist dabei stets begleitet von theoretischen Reflexionen über Abläufe und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung.
Eugen Gomringer, geboren 1925 in Cachuela Esperanza, Bolivien, gestorben 2025 in Bamberg, war einer der Gründungsväter der Konkreten Poesie, einer avantgardistischen Form der Lyrik, bei der die Sprache selbst zum Gegenstand des Gedichts wird. Die Konkrete Poesie löst Wörter, Buchstaben und Zeichen aus ihrem ursprünglichen Sinn und ihrer grammatischen Funktion und gestaltet sie visuell und akustisch. Gomringers sprachspiele rücken von den nachvollziehbaren gedanklichen oder metaphorischen Inhalten herkömmlicher Dichtung ab und ordnen Wörter und Buchstabenfolgen zu neuen ästhetischen Werten. Über Klang oder neue Gruppenanordnungen entstehen unerwartete Bezüge und Assoziationen.
25.10.2025 - 29.03.2026
Saarlandmuseum ─ Moderne Galerie
Moderne Galerie
Bismarckstraße 11-15
66111 Saarbrücken
Presse
Kontext
Einordnung:Die Ausstellung „bildspiele – sprachspiele“ positioniert sich klar in der Tradition der Konkreten Kunst und Poesie, einer zentralen Strömung der europäischen Nachkriegsmoderne. Ideengeschichtlich im Bauhaus und bei De Stijl verwurzelt, verzichtet diese Kunst auf Abbildung und thematisiert stattdessen ihre eigenen Grundlagen. Sigurd Rompza führt als Künstler der zweiten Generation diese systematische Erforschung der Wahrnehmung fort, indem er Form, Farbe und Licht in dynamische Beziehung zu Betrachter und Raum setzt. Seine „Bildspiele“ untersuchen Phänomene wie die Figur-Grund-Wirkung und variable Erscheinungsformen. Der Dialog mit Eugen Gomringers „Konstellationen“ macht die konzeptuelle Verwandtschaft beider Gattungen evident: So wie Rompza die visuellen Elemente analysiert, dekonstruiert Gomringer die Sprache zu ihrem rein materiellen, visuellen und lautlichen Potenzial. Die Schau ist somit ein exemplarisches Zeugnis für eine Kunst, die nicht die Welt abbildet, sondern die Bedingungen des Sehens und Lesens selbst reflektiert.






