Preisverleihung am 22. Februar 2005 um 19.00 Uhr in der Sonderausstellung
Hinsichtlich seiner Produktivität und Vielseitigkeit ist Thomas Schütte (geb. 1954) eine Ausnahmeerscheinung unter den zeitgenössischen Künstlern in Deutschland. Einem breiten Publikum bekannt geworden ist er vor allem durch seine Architekturmodelle und Skulpturen - die "Großen Geister" aus Aluminium, die wuchtigen Stahl- und Bronzefrauen und die farbigen Keramikobjekte. Weniger bekannt hingegen ist das bemerkenswerte graphische Oeuvre des Künstlers, seine Aquarelle und insbesondere seine Radierungen.
Bei der Radierung handelt es sich um eine klassisch-handwerkliche Tiefdrucktechnik, deren ästhetische Qualitäten sich vor allem den diffizilen Ätzverfahren der Druckplatte verdanken. Für seine Verdienste um die grafischen Künste wird er in diesem Jahr mit dem KUNSTKÖLN-Preis geehrt. Die Preisübergabe findet anlässlich der Vernissage der KUNSTKÖLN (23.-27.02.2005) am Dienstag, den 22. Februar 2005, um 19.00 Uhr in der Sonderausstellung, Obergeschoss Halle 1, Stand 5, statt.
Thomas Schütte hat die Radierung "als sein ideales Medium" erst im Jahr 2002 entdeckt. Seither ist eine ganze Reihe an fast tagebuchartigen Serien mit Pflanzen- und Tiermotiven, Portraits von Freunden und Selbstportraits entstanden. Jedes einzelne Blatt artikuliert eine lustvolle Experimentierfreude in jedem Stadium der Radiertechnik, angefangen beim Gravieren und Bezeichnen der Platte über die Eingriffe des Ätzens und den Farbauftrag bis hin zum abschließenden Druck. Durch seinen gänzlich unbefangenen und unkonventionellen Umgang mit dem Entstehungsprozess der Radierung hat Schütte diese traditionelle Technik um ganz neue, vitale Ausdrucksmöglichkeiten bereichert.
Der KUNSTKÖLN-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird gemeinsam vom Bundesverband Deutscher Kunstverleger e.V. (BDKV), Frankfurt/Main, und der Koelnmesse vergeben. Mit dem Preis zeichnet die Internationale Messe für Editionen, Art Brut, Kunst nach 1980 und Fotografie Künstler und Institutionen aus, die zur Verbreitung der druckgrafischen Technik und von Editionen beigetragen haben. Die bisherigen Preisträger waren: Felix Droese (1996), Ottmar Hörl (1997), Dieter Roth (1998), Thomas Huber (1999), Thomas Bayrle (2000), Astrid Klein (2001), Sigmar Polke (2002), Jörg Sasse (2003) und das Kupferstichkabinett Berlin (2004).
Die Preisverleihung ist verbunden mit einer Präsentation zweier großer Serien von Radierungen des Künstlers aus jüngster Zeit. Thomas Schütte selbst gestaltet die Ausstellung.
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