Logo art-in.de


Thomas Hirschhorn - Pinakothek der Moderne, München (03.03.-03.07.05)



Der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn, der noch vor kurzem mit seiner provokanten Ausstellung "Swiss-Swiss Democracy" im Centre Culturel Suisse in Paris besonders die Schweizer Gemüter erhitzte, zeigt jetzt in München Arbeiten der vergangenen 3 Jahre.

"Die erste Ausstellung des Schweizer Künstlers Thomas Hirschhorn in München zeigt Werke, die in den vergangenen drei Jahren entstanden sind. Im Mittelpunkt steht die 200 qm große Rauminstallation Doppelgarage (2002), die für die Sammlung der Pinakothek der Moderne erworben werden konnte. Darüber hinaus sind die Arbeiten North Pole, South Pole und Not in My Name (2004) sowie Les Quatre Livres (2005) erstmalig ausgestellt.

»Kunst ist ein Werkzeug, um die Welt kennenzulernen. Kunst ist ein Werkzeug, um mich mit der Realität zu konfrontieren. Kunst ist ein Werkzeug, um die Zeit, in der ich lebe, zu erfahren«, sagt Thomas Hirschhorn (1957 in Bern geboren, lebt seit 1984 in Paris). In den 90er Jahren mit »Straßenaltären« u. a. für Otto Freundlich und Ingeborg Bachmann bekannt geworden, zählt Hirschhorn heute neben Mike Kelley oder Francis Alÿs zu den schöpferischsten und einflussreichsten Bildhauern seiner Generation.

In der aus zwei begehbaren Einheiten bestehenden Doppelgarage (2002) verhandelt der Künstler fundamentale Kategorien menschlichen Fühlens und Handelns: Gewalt und Gegengewalt, Verzweiflung und Rache, Schuld und Humanität. Für diese Auseinandersetzung wählt der Künstler einen Ort, dessen fast private Abgeschiedenheit die Grundlage für freie Gedanken bildet, an dem gleichzeitig aber auch ein aktives Wirken möglich ist – eine Mischung aus Werkstatt, Hobbykeller und Bastelraum. Die Doppelgarage ist sowohl ein Raum praktischen Lebens als auch ein Raum für Ideenentfaltung.

Unmittelbarer Ausgangspunkt für Hirschhorns Installation ist der 11. September 2001. Die Ereignisse dieses Tages sind Teil einer komplexen Geschichte mit zahlreichen, sich zum Teil überlagernden Handlungssträngen, deren Folgen heute noch nicht absehbar sind. Die Doppelgarage widmet sich dem Nachdenken über diesen historischen Zeitpunkt - ohne jede Dogmatik, ohne einen Anspruch auf Gültigkeit und aus einer zutiefst persönlichen Perspektive heraus. Bewusst setzt Hirschhorn "arme" Materialien als adäquate künstlerische Ausdrucksmittel ein. Im ersten Raum befindet sich eine aus Zeitungsausschnitten und Klebebändern collagierte Hügellandschaft auf vier Tischen, auf denen Modelleisenbahnen unermüdlich ihre Runden drehen. Den sich dahinter anschließenden, zweiten Raum dominiert ein mit Goldfolie überzogenes, zigarrenförmiges Objekt, das an einen Torpedo erinnert. Fragmente aus Texten des Philosophen Marcus Steinweg zitieren und kommentieren Friedrich Nietzsche. Schrift, Bilder und Objekte setzen die Betrachter der Flut des Aktuellen aus, in der sich kollektive und individuelle Sichtweisen überlagern. Als unmittelbarer Versuch, mit Geschichte umzugehen, spiegelt die Doppelgarage wie kaum ein anderes Werk der Gegenwartskunst das Geflecht der Hierarchien und Abhängigkeiten unserer Gesellschaft am Anfang des 21. Jahrhunderts wider – in aller Offenheit und mit allen Fragen, welche die Nähe zum zeitlichen Geschehen aufwirft.

Die Skulpturen North Pole, South Pole und Not in My Name erinnern an Grabdenkmäler oder Opferstätten und stellen Verbindungen zu weltanschaulichen Wertesystemen her, die mit individuellem Engagement, aber auch kollektiver Dogmatik vertreten werden. Les Quatre Livres (Die vier Bücher) verweisen auf die gedanklichen Grundvorstellungen der vier Weltreligionen Judentum (Thora), Christentum (Bibel), Islam (Koran) und Buddhismus (»Der Weg zum Glück« des Dalai Lama), die in ihrer Gesamtheit den Hintergrund für die Vielfalt, aber auch das Verständnis der unterschiedlichen Zivilisationen und ihrer Geschichte darstellen.

2004 wurde die Doppelgarage von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne für das Museum erworben. Im selben Jahr wurde Thomas Hirschhorn mit dem Joseph-Beuys-Preis ausgezeichnet, den die Beuys-Stiftung in Basel vergibt." (Presse, Pinakothek der Moderne)


Abbildung: Thomas Hirschhorn: Doppelgarage, 2002, © Pinakothek der Moderne, Courtesy Arndt & Partner, Berlin

Ausstellungsdauer: 03.03.- 03.07.05

Pinakothek der Moderne | Kunstareal | Barer Str. 29, 80799 München | Telefon: + 49 89 23805-118

ch





Kataloge/Medien zum Thema: Thomas Hirschhorn



Thomas Hirschhorn:


- Aichi Trienniale 2013

- Art Basel 2013

- Art Basel Miami Beach 2013

- artbasel2021

- artbasel2021

- artbasel2021

- artbasel2021

- Berlin Biennale 1998

- Bielefelder Kunstverein 2017

- Biennale Venedig 2011 Pav

- Biennale Venedig 2015

- documenta 11 2002

- Eine Geschichte Zeitgenössische Kunst aus dem Centre Pompidou 2016

- Frieze London 2022

- Frieze London 2022

- Galerie Chantal Crousel

- Galleries ART DUBAI CONTEMPORARY 2015

- Gangwon International Biennale 2018

- Göteborg Biennial for Contemporary Art, 2007

- Istanbul Biennale 2013

- Kochi-Muziris Biennale 2018

- La Biennale de Montréal 2014

- Living the City 2020

- Manifesta 10 2014

- Migros Museum Sammlung

- MoMA Collection

- nbk Berlin

- Preistraeger Prix Marcel Duchamp

- S.M.A.K. Sammlung Gent

- Sammlung 20. 21. Jh. Kunstmuseum Basel

- Sammlung Deutsche Bank 2020

- Sammlung Kunstmuseum Liechtenstein

- Shanghai Biennale 2012

- skulptur projekte münster 1997

- Stephen Friedman Gallery

- Ural Industrial Biennial 2017
  • Künstlerliste Documenta11 (05.02)

  • "Accessoiremaximalismus" in der Kunsthalle Kiel (29.8.-9.11.03)

  • Thomas Hirschhorn - Pinakothek der Moderne, München (03.03.-03.07.05)

  • Kai Althoff - Kunsthalle Zürich (10.11.07-13.1.08)

  • Paul Thek - Zentrum für Kunst und Medientechnologie / ZKM, Karlsruhe (15.12.07 - 30.3.08)

  • Wiedereröffnung der Kunstsammlung K20 Grabbeplatz - Düsseldorf

  • Thomas Hirschhorn. Its Burning Everywhere

  • Beispiel Schweiz. Entgrenzungen und Passagen als Kunst

  • Kienholz. Die Zeichen der Zeit.

  • NUR SKULPTUR!

  • Salon der Angst

  • Aus der Datenbank - 200 Künstler mit Biennale Hintergrund

  • Wir haben die Künstlerlisten von über 40 Biennalen untersucht.

  • METAMATIC Reloaded

  • Manifesta 10 | State Hermitage Museum, St. Petersburg

  • Die top 106 im Mai 2014

  • (Mis)Understanding Photography

  • Künstler liste Ende Oktober 2014

  • Künstlerdatenbank

  • Biennale Venedig 2015 Künstlerliste der Ausstellung

  • Datenblätter und Kunstkompass

  • Künstlerliste 2015 inklusive Messebeteiligungen

  • Thomas Hirschhorn. Nachwirkung

  • Biennalen Künstler Verknüpfungen

  • Eine Geschichte: Zeitgenössische Kunst aus dem Centre Pompidou

  • Circular Movements. Positionen der Kunst in dunklen Zeiten

  • Künstlerliste 2018

  • Neues aus der Künstlerdatenbank

  • Biennale Künstler 14.12.2016

  • Who Pays?

  • Erste Anmerkungen zur Biennale Venedig 2017

  • Skulpturen aus Papier. Von Kurt Schwitters bis Karla Black

  • EMAF 2017 – die Ausstellung

  • Künstler und ihre Medien 2017 (mit Biennale-Teilnahmen)

  • FACETUNES

  • Affect Me. Social Media Images in Art

  • Künstlerliste 2017

  • Preisträger* zeitgenössische Kunst im Überblick 2018, Update 2023

  • Untersuchungen

  • Künstlerliste mit Biennalebeteiligungen

  • Reservoir Moderne

  • Der Begriff - oder/III - in Texten zur zeitgenössischen Kunst

  • Baselitz und die Realität im Netz

  • Über 500 Künstler*innen und die Anzahl der Biennaleteilnahmen

  • What Paradise? Sammlung Peters-Messer

  • Thomas Hirschhorn Never Give Up The Spot

  • Klassenverhältnisse - Phantoms of Perception

  • Biennalen und ihre Künstler 2018

  • Letzte Tage einer Ausstellung

  • top



    Anzeige
    Gulia Groenke


    Anzeige
    Responsive image


    Anzeige
    Rubica von Streng


    Anzeige
    aladag Magdeburg

    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Max Liebermann Haus




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Galerie im Saalbau




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Haus am Lützowplatz




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Schloss Biesdorf