»Arcade Promenade« ist eine kollektive Ausstellung, die gemeinsam von Giles Bailey, Martín La Roche, Constanza Mendoza und Deniz Unal entwickelt wurde. Das Projekt basiert auf den Erfahrungen des Teilens, des Gesprächs und des Austauschs, die die Künstler*innen während ihres Aufenthalts im Künstlerhaus Schloss Balmoral gemacht haben. Dieses Modell der Überschneidungen, Überlagerungen, Aktionen und des Ausleihens untersucht die Möglichkeiten eines Residenzprogramms, sich zu einer gegenseitig unterstützenden kollektiven Infrastruktur zu entwickeln – eine, die aus bedeutungsvollen und produktiven Verbindungen entsteht und die sich Strukturen der Trennung, Isolation und etablierter Machtverhältnisse entzieht.
Auch wenn die Künstler*innen unterschiedliche Ansätze der Kunstproduktion verfolgen und mit einer Vielzahl von Medien arbeiten, ist ihre Praxis in vielerlei Hinsicht mit Live-Arbeit und Performance verbunden. Ausgangspunkt der Idee eines "Kompendiums der Spiele" als konzeptuelles und formales Modell war der gemeinsame Austausch über Sprachen des Spielens und die Strukturen von Spielen. Typische Sammlungen, die mehrere komplexe Spiele in einer einzigen Schachtel vereinen, sind für viele Menschen besonderer Teil ihrer Kindheit. Sie sind nicht nur optisch aufregend, sondern auch mit spielbaren Komponenten gefüllt und so konzipiert, dass die einzelnen Bestandteile genau in die Schachteln hineinpassen. Sie werden zu einem wichtigen Instrument, um Ideen zu testen, Gemeinsamkeiten zu entwickeln und neue Ansätze für gemeinsames Lernen zu bieten. Dies entwickelt sich zum kollektiven Modus, der sich mit Begriffen wie Zusammengehörigkeit und künstlerischer Zusammenarbeit auseinandersetzt.
Die Ausstellung wird während der Laufzeit durch verschiedene Interventionen aktiviert. Einige sind vielleicht sichtbarer als andere oder berühren sich sogar auf unterschiedliche Weise. Alle sind aus dem Versprechen heraus geboren, neue Erfahrungen, Wissen und kooperative Beziehungen zu fördern. Autorschaft und normative Strukturen werden allmählich verblassen. Was im Vordergrund steht, ist eine grundlegende Frage der Gemeinsamkeit, der kollektiven Arbeit und der Wechselbeziehungen. Dabei geht es nicht so sehr um gemeinschaftliche Werke, die im wahrsten Sinne des Wortes von vielen Menschen geschaffen werden, sondern vielmehr um eine echte gemeinschaftliche Infrastruktur, die das Leben und die Arbeit von Künstler*innen durchdringt.
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