Zum zwanzigsten Jubiläum des Mauerfalls stellt die DZ Bank Positionen ostdeutscher Fotografie aus. Im Mittelpunkt sollen dabei Aufnahmen stehen, die die soziale Wirklichkeit der DDR porträtieren, sowie künstlerisch eigenständige Konzepte zum Vorschein treten lassen.
In der Ausstellung wird ein weitreichendes Spektrum unterschiedlicher fotografischer Herangehensweisen präsentiert - von der Dokumentarfotografie über Aufnahmen, die den Widerspruch zum SED-System sichtbar machen, bis hin zur inneren Emigration vieler Künstler oder der Dokumentation illegaler, künstlerischer Untergrund-Szenen.
Als inhaltlicher Ausgangspunkt dient der Ausstellung dabei die Zeitschrift "Foto-Anschlag", mit der 32 Künstler Ende der 80er Jahre den Abdruck ihrer Fotografien ermöglichten und neue, eigenständige Stilistiken aufwiesen:
"Das gesellschaftliche Leben bot in den Augen vieler Künstler kein lohnendes Motiv mehr. Die politische Stagnation sorgte dafür, dass sich auch die Gegenbilder zum perfekten Staat seit Jahrzehnten ähnelten: verfallene Städte, zerstörte Umwelt, frustrierte Gesichter, Tod. Deshalb mieden viele künstlerische Fotografen in den 1980er Jahren den Schauplatz Straße und wagten eigene Inszenierungen. Sie suchten einen kreativen Ausweg, um sich von der lästigen DDR Wirklichkeit zu befreien." (Karim Saab, Herausgeber des "Foto-Anschlag")
Im Art Foyer der DZ Bank werden die Originalbilder aus dieser Zeitschrift zu sehen sein, zudem soll eine Leseecke die Fotografien um Dokumentationen und Bücher ergänzen.
Auswahl Künstlerliste:
Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Thomas Florschuetz, Florian Merkel, Evelyn Richter und Gundula Schulze Eldowy.
Auch einzelne Bilder westdeutscher Fotografen wie Jochen Gerz, Barbara Klemm und Paul Pfarr werden zu sehen sein.
Abbildung: Arno Fischer, Ostberlin, 1959, Copyright DZ Bank
Ausstellungsdauer: 10.11.09-9.1.10
Öffnungszeiten:
Di–Sa 11-19 Uhr
24.12.09 bis 2.1.10 geschlossen
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