Miriam Bornewasser ist „Artist in Residence 2022“. Vom 29. August bis zum 10. Oktober arbeitet die gebürtige Friesoytherin in Vechta zum Thema „Vielfalt und Wandel – Kein Eis in Vechta“. Das gab nun die Ausschreibungsjury des Künstler*innen-Programms bekannt.
In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich die 22-Jährige mit vielfältigen Medien. Neben Veröffentlichungen von Gedichten in Anthologien seit 2018, erschien 2020 ihr erster eigenständiger Gedichtband „Wände ohne Welten“ im Geest-Verlag. 1999 in Friesoythe geboren, studiert sie seit 2018 Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitet unter anderem auch mit Fotografie, Collage und Video.
Als „Artist in Residence“ in Vechta möchte Miriam Bornewasser ein Buch schreiben, „das sich irgendwo zwischen Lyrik und Prosa mit dem Klimawandel und gesellschaftlichem Zusammenhalt während der Corona-Pandemie beschäftigt“, sagt die Künstlerin. „Beide Themenbereiche sollen eigene Erzählstränge bekommen, die sich berühren und überschneiden.“
Mit ihrem Konzept konnte Bornewasser die Jury überzeugen. Dabei fokussiert sich die Künstlerin auf die junge Generation und die Betroffenheit junger Menschen durch die Coronapandemie und den Klimawandel. Diese Themenbereiche möchte die 22-Jährige bevorzugt in das Zentrum ihrer Erzählung stellen, um sich dem Thema „Eis“ und seiner Bedeutung aus unterschiedlichen Perspektiven zu nähern.
„Artist in Residence“
Seit 2013 schreiben Stadt Vechta und Universität jährlich ein gemeinsames „Artist in Residence-Programm“ aus. Es bietet einem Künstler oder einer Künstlerin die Möglichkeit, im Frühsommer 2021 für vier bis sechs Wochen in der Stadt Vechta zu leben und themenbezogen zu arbeiten. Im Zusammenwirken der verschiedenen Bereiche – Stadtentwicklung, Wissenschaft und Kunst – sollen neue kreative Impulse freigesetzt werden, die positiv auf das kulturelle Leben der Menschen in Vechta wirken.
Die diesjährige Ausschreibung nimmt unter anderem die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels in den Blick und fragt danach, welche Rolle diese für Vechta und die Region spielen und wie einzelne, Familien und Gruppen die Veränderungen wahrnehmen und nach neuen Anpassungsstrategien suchen. Die verschiedenen Künste setzen sich intensiv mit den mittlerweile auch in den Ländern Europas sichtbaren und spürbaren Veränderungen des Klimas, den Wetterextremen, dem Bienensterben und rapiden Artenverlust auseinander und zeigen kreative Wege auf, in ein neues Verhältnis zur Natur zu treten und auch die Abhängigkeit von ihr in das Denken und Handeln einzubeziehen. Im übertragenen Sinne kann darüber hinaus „kein Eis in Vechta“ auch auf das Phänomen der sozialen Kälte bezogen werden, wie eine prosperierende Kleinstadt im Nordwesten Niedersachsen etwa mit der Corona-Pandemie umgeht.
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