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Kunstfest Weimar zeigt ein Kapitel der vergessenen Moderne:
Arbeiten des Wiener Kinetismus zum ersten Mal in umfangreicher Präsentation in Deutschland zu sehen
26. August bis 30. September 2007
Neues Museum Weimar
Eine Ausstellung von »pèlerinages« Kunstfest Weimar
in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar
Wege nach Weimar: Wiener Kinetismus
Eine vergessene Moderne
Arbeiten aus 5 Sammlungen: Universität für Angewandte Kunst/Wien, Wien Museum, Leitner/Wien, Pabst/München, Klassik Stiftung Weimar
Monika Platzer, Kuratorin
In der Nachfolge des Kinetismus:
Arbeiten von Helga Philipp (1939-2002) in einer Einzelausstellung
Neues Museum Weimar
Weimarplatz 5 | 99423 Weimar
Öffnungszeiten
Di - So 11 - 18 Uhr
Eintritt 5 EUR / ermäßigt 3 EUR zzgl. Kulturförderabgabe 0,50 EUR / Schüler 1,50 EUR
Pressekonferenz: 24. August 2007 um 11 Uhr im Neuen Museum Weimar
Eröffnung: am 26. August 2007 um 11 Uhr im Neuen Museum Weimar
Gespräch zur Ausstellung: 26. August 2007 um 12 Uhr mit Dr. Dieter Bogner / Wien, Prof. Magdalena Droste / Berlin, Monika Platzer / Wien
Der Wiener Kinetismus ist Österreichs bedeutendster Beitrag zur internationalen Avantgardebewegung zwischen den beiden Weltkriegen. Entstanden als als revolutionäres pädagogisches Experiment an der damaligen Wiener Kunstgewerbeschule in der Klasse von Franz Cizek, fand der Kinetismus über die Auseinandersetzung mit Futurismus und Kubismus zu eigenständigen Formen, geprägt von Rhythmus und Dynamik, Bewegung und zerlegten Bewegungsabläufen. Der Kinetismus (griech. kinesis = Bewegung) fungierte als Energiepotential für eine neue Wahrnehmungs- und Lebensform als „ein vom modernen Leben durchpulster Aktivismus“ (Cizek).
Es waren vor allem junge Frauen, die in der Laboratmosphäre der Wiener Cizek-Klasse, frei von künstlerischen Konventionen, nach neuem Ausdruck suchten. Die Stars der Bewegung - Erika Giovanna Klien, My Ullmann und Elisabeth Karlinsky - werden hier erstmals mit ihren Hauptwerken präsentiert. Der Ornamentkurs von Cizek wurde zur Keimzelle für den universalistisch geprägten Erneuerungsprozess, in dem die Grenzen zwischen den konventionell definierten Disziplinen aufgelöst werden sollen.
Über Johannes Itten, der sich in seiner Wiener Zeit ebenfalls intensiv mit dem Prinzip der Bewegung auseinandersetzte und 1919 an das Staatliche Bauhaus nach Weimar ging, kam es zu parallelen Entwicklungen in den Lehrmethoden, Formen und Konzepten am Bauhaus. Cizek wiederum war über seine Schüler über die Entwicklungen in Weimar informiert. Im Gegensatz zu Franz Cizeks Ornamentkurs erlangte der von Johannes Itten begründete Vorkurs am Bauhaus in Weimar internationale Berühmtheit.
Die Ausstellung im Neuen Museum widmet sich nun erstmals diesem geistigen Transfer zwischen Weimar und Wien. Werke des Wiener Kinetismus und des Weimarer Bauhauses nehmen den Dialog auf. Gleichzeitig vermittelt die Ausstellung ein umfassendes Bild des Kinetismus als einer zu unrecht vergessenen Moderne.
Die Ausstellung präsentiert ca 100 Arbeiten aus den Kinetismus- Sammlungen der Universität für Angewandte Kunst in Wien und dem Wien Museum. Arbeiten aus zwei Privatsammlungen in Wien und München komplettieren die Auswahl. Ergänzt wird die Präsentation um rund 50 Bauhaus-Exponate aus dem Bestand des Bauhaus-Museums der Klassik Stiftung Weimar. Erst in dieser Zusammenschau kann die Verwandtschaft der Entwicklungen Wien-Weimar deutlich werden: Eine Entdeckung!
In der Nachfolge des Kinetismus: Helga Philipp (1939-2002).
Zusätzlich zeigen wir im Souterrain des Neuen Museums Weimar das Werk einer Wiener Künstlerin, das trotz seiner aktuellen Vernetzung mit der europäischen Op-Art immer wieder auf die Errungenschaften des Kinetismus zurückweist. Helga Philipp hat die später als "konkret" bezeichneten geometrisch-konstruktivistischen Tendenzen der Kunst mit kämpferischer Konsequenz in unsere Gegenwart getragen.
kunstfest-weimar.de
klassik-stiftung.de
Mit freundlicher Unterstützung des Österreichischen Kulturforums Berlin.
Gefördert durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur der Republik Österreich und die Hypo-Kulturstiftung.
Pressekontakt:
Virginia Tutila
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Krenkelstraße 22, 01309 Dresden
fon: +49 (0)351 - 313 97 69
fax: +49 (0)351 - 314 08 09
mail: virginia@tutila.de
Bildunterschriften:
Andor Weininger
o.T. ("Bühnenentwurf mit mechanischer Figur"), 1923
© Klassik Stiftung Weimar, Bauhaus-Museum
Erika Giovanna Klien
Flugschautag
© Sammlung Leitner, Wien
Johanna Reismayer
Buchillustrationen aus: Der Formwille der Zeit, 1922
Kataloge/Medien zum Thema:
Pèlerinages
Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin
Haus am Kleistpark
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
neurotitan
ifa-Galerie Berlin